Silvester Wird es in Bonn und der Region Böllerverbote geben?

Bonn/Region · In Bonn und der Region gibt es immer wieder Diskussionen um Feuerwerksverbote zu verschiedenen Veranstaltungen - der Umwelt und den Tieren zuliebe. Wird es in den Städten zu Silvester ein Böllerverbot geben?

Die Städte diskutieren über ein Böllerverbot an Silvester.

Die Städte diskutieren über ein Böllerverbot an Silvester.

Foto: Horst Müller

Böllerverbote bleiben in vielen Städten auf einzelne Bereiche der Innenstadt begrenzt oder ganz aus. In einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter 53 Städten und Gemeinden gaben 25 an, keine Böllerverbote zu verhängen. In 23 Städten soll es nur in bestimmten Gebieten Verbote geben, Bremen, Frankfurt (Oder) und Potsdam wollten noch über eventuelle Verbote entscheiden. Aber wie sieht es in Bonn und der Region mit den Böllerverboten aus?

Bonn: In Bonn darf geböllert werden: Für eine Einschränkung oder ein Böllerverbot an Silvester sieht die Stadt Bonn aktuell keine rechtlichen Möglichkeiten, da nur der Bund ein solches Gesetz regeln darf - das teilte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann mit. Generell verboten ist bisher das Abfeuern von Raketen und Böllern in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Kinder- und Altersheimen.

Nach einer Anfrage des General-Anzeigers erklärte die Stadt Bonn, dass es keine Anhaltspunkte gäbe, dass diese Einschränkungen erweitert werden sollten. Ein generelles Böllerverbot wird es in Bonn vorerst also nicht geben.

Die Feinstaubkonzentration erreicht an Neujahr oft den Jahreshöchstwert. Laut der Stadt Bonn und auch dem Umweltbundesamt sei die Belastungssituation allerdings nur von kurzer Dauer. Auch eine lang anhaltende Belastung für Tiere sei nicht vorhanden, sodass das Böllern in der Silvesternacht auch nicht gegen das Tierschutzgesetz verstößt.

Trotzdem appellierte Oberbürgermeister Ashok Sridharan an die Veranstalter von privaten Feuerwerken. Diese sollten ihre Feuerwerke "mit Augenmaß" genießen. „Wir wollen niemandem den Spaß an Feuerwerken nehmen und dennoch die Umwelt im Auge behalten“, so Sridharan. „Ausgelassenes Feiern hängt nicht an der Zahl der Böller und Raketen, die abgeschossen werden.“

Siegburg: Der Siegburger Bürgermeister Franz Huhn positionierte sich in der Vergangenheit klar gegen den Abschuss von Feuerwerk. Zum Abschluss des Stadtfestes gab es bereits kein Feuerwerk mehr. Eine Entscheidung, die in der Kreisstadt unstrittig aufgenommen wurde. Diese Konsequenz forderte Huhn auch von seinen Amtskollegen in Bonn und Köln.

In einem offenen Brief forderte Huhn sogar Bundesinnenminister Horst Seehofer auf, sich dafür einzusetzen, dass Städte die Legitimation erhalten, Feuerwerke aus Umwelt- und Klimaschutzgründen zu verbieten, und diese in die Erste Sprengstoffverordnung aufgenommen werden. Das Sprengstoffgesetz regelt unter anderem den zivilen Umgang und den Verkehr mit explosionsgefährlichen Stoffen und Sprengzubehör in Deutschland.

In Siegburg wird es in diesem Jahr allerdings kein offizielles Böllerverbot an Silvester geben. Die Stadt Siegburg schreibt auf Anfrage des GA: „Da es die gesetzliche Möglichkeit eines generellen Verbots noch nicht gibt, werden wir ein solches Verbot natürlich auch nicht aussprechen können. Wir werden aber mit unseren Möglichkeiten intensiv auf die Belastungen durch Feinstaub hinweisen. Wir werden bitten, das Abbrennen von Feuerwerk und Anzünden von Knallkörpern auf eine halbe Stunde nach Mitternacht zu beschränken. Und wir werden dazu aufrufen, dass auch die Hinterlassenschaften solcher Feuerwerke selbst entsorgt werden.“

Köln: In Köln ist das Böllern in diesem Jahr wie in jedem Jahr seit 2016 rund um den Dom verboten. Die Sicherheitsmaßnahme ist eine Folge der Silvesternacht 2015, in der es neben zahlreichen sexuellen Verbrechen nach Angaben der Stadt auch massenhaften Beschuss mit Feuerwerkskörpern in der Gegend gab.

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