Kommentar zur Israel-Reise von Außenministerin Baerbock Brückenbau im Krieg

Meinung | Berlin · Wenn Außenministerin Annalena Baerbock an diesem Mittwoch zu ihrer nächsten Mission in Israel eintrifft, muss sie der israelischen Führung klarmachen, dass es trotz allen Terrors der Hamas kein Recht auf Vertreibung gibt, sehr wohl aber das Recht Israels, sich zu verteidigen, sagt unser Autor.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock trifft bei einer Pressebegegnung im Auswärtigen Amt auf den Außenminister der Palästinensischen Gebiete.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock trifft bei einer Pressebegegnung im Auswärtigen Amt auf den Außenminister der Palästinensischen Gebiete.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Gesucht wird: der Schlüssel zu Frieden. Doch der ist in Nahost seit Jahrzehnten verschollen. Wo Vernichtung gesät wird, kann kein Frieden wachsen. Seit dem 7. Oktober, als die Terrormiliz in Hamas in Israel morden ging, Kinder abschlachtete und Menschen entführte, herrscht selbst im Gazastreifen eine neue Zeitrechnung. Nahezu die gesamte Bevölkerung von Gaza ist seither auf der Flucht – vor den Angriffen der israelischen Armee, die bei ihrem Befehl, die Hamas zu vernichten, beinahe den gesamten Lebensraum der Zivilbevölkerung in Gaza zerstört hat. Auf diesem Boden wachsen nur noch mehr Elend und Not – darauf gedeihen Extremismus und Terrorismus. Ein Teufelskreis. Jetzt, da Israels Armee die Flüchtlingshochburg Rafah, letzte Trutzburg der Hamas, durchkämmen will, braucht es dringend echte Schutzkorridore für die Menschen – und eine humanitäre Feuerpause, denn ganz Gaza hat sich zu einem wahren Katastrophengebiet entwickelt.