Beamter schwer verletzt Prozess nach brutalem Angriff auf Polizisten in Andernach gestartet

Andernach/Koblenz · Nach dem brutalen Angriff auf Polizisten in Andernach im vergangenen Jahr stehen seit Montag zwei Männer in Koblenz vor Gericht. Einer der Angeklagten soll einen Polizisten aus dem Lauf heraus mit voller Wucht gegen den Kopf getreten haben.

 Einer der beiden Angeklagten im Gerichtssaal.

Einer der beiden Angeklagten im Gerichtssaal.

Foto: dpa/Thomas Frey

Die Angeklagten im Alter von 29 und 30 Jahren sollen im Oktober 2020 nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehrere Polizisten in Andernach angegriffen und verletzt haben. Einer der Polizeibeamten erlitt schwere Verletzungen. Der Prozess am Landgericht Koblenz begann mit der Verlesung der Anklage, wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 30-Jährigen unter anderem versuchten Totschlag vor. Demnach soll er einem 36 Jahre alten Polizisten aus „dem Lauf heraus mit voller Wucht gegen den Kopf getreten“ haben. Dabei habe er den Tod des Polizisten „zumindest billigend in Kauf genommen“. Das Opfer musste auf der Intensivstation behandelt werden.

Dem 29-Jährigen legt die Staatsanwaltschaft den Angaben zufolge unter anderem gefährliche Körperverletzung zur Last. Einem anderen am Einsatz beteiligten Polizisten soll der 29-Jährige mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, so dass er unter anderem einen Nasenbeinbruch erlitt.

Mehrere Beamte waren laut Polizei im Oktober zu einer Schlägerei in einer Gaststätte gerufen worden. Demnach hatten sie versucht, einen Streit zu schlichten. Den Beamten sei eine „sehr aggressive Grundstimmung“ entgegengeschlagen, hatte es geheißen. Auch eine Polizistin war den Angaben zufolge bei dem Einsatz verletzt worden.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hatte mit Entsetzen auf den Angriff in Andernach reagiert: „Die Tat selbst, aber auch die Verhöhnung des besonders schwer verletzten Polizisten in den Sozialen Medien macht fassungslos“, sagte Dreyer.

(dpa)
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