Polizeigewalt in Hannover Bundesbeamter soll Flüchtlinge gequält haben

Was geschah in der Polizeiwache im Hauptbahnhof von Hannover? Nach NDR-Recherchen soll ein Bundespolizist zwei junge Ausländer schwer misshandelt haben. In WhatsApp-Nachrichten soll er mit seinen Untaten geprahlt haben.

 Zwei Beamte der Bundespolizei überwachen einen Bahnsteig auf dem Hauptbahnhof in Hannover. Archivfoto: dpa

Zwei Beamte der Bundespolizei überwachen einen Bahnsteig auf dem Hauptbahnhof in Hannover. Archivfoto: dpa

In Hannover sind einem Medienbericht zufolge möglicherweise Flüchtlinge in Polizeigewahrsam misshandelt worden. Die Staatsanwaltschaft in der niedersächsischen Landeshauptstadt ermittele gegen einen Beamten der Bundespolizei wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt und des Verstoßes gegen das Waffengesetz, bestätigte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge einen Bericht des Senders NDR.

Dem Beamten sei von zwei Zeugen vorgeworfen worden, dass er an Demütigungen auf einer Polizeiwache im Hauptbahnhof beteiligt gewesen sei. "Was genau passiert ist, wissen wir nicht", sagte Klinge.

Auch Identität und Zahl der möglichen Opfer seien bislang nicht bekannt. Bei einer Hausdurchsuchung bei dem Beamten sei eine illegale Waffe sichergestellt worden.

Den NDR-Recherchen zufolge wurde in einem Fall ein Flüchtling aus Afghanistan gewürgt und mit angelegten Fußfesseln durch die Wache geschleift.

Musste Marokkaner verdorbenes Schwqeinemett essen?

In einem anderen Fall bestehe der Verdacht, dass ein Marokkaner in der Zelle erniedrigt wurde, etwa indem ihm verdorbenes Schweinemett zu essen gegeben wurde.

Der Beamte soll sich dieser Handlungen im Internet gerühmt und Fotos verbreitet haben, berichtete der NDR. Der Sender berief sich auf Fotos und Handy-Kurzmitteilungen via WhatsApp.

Die Bundespolizeidirektion wollte sich auf Nachfrage des NDR zu konkreten Details der Vorwürfe nicht äußern, da es sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren handele.

Bundespolizei verspricht "größtmögliches Aufklärungsinteresse"

Eine Sprecherin betonte demnach aber "größtmögliches Aufklärungsinteresse" ihrer Behörde. Man werde die Staatsanwaltschaft bei den Ermittlungen nach Kräften unterstützen.

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