Burgtheater-Saison: Neustart nach Finanzmisere

Wien · Das Wiener Burgtheater will nach einer von Finanzproblemen geprägten Spielzeit wieder mehr inhaltliche Akzente setzen.

 Ein Haus mit viel Renommee: das Burgtheater in Wien. Foto: Andreas Gebert

Ein Haus mit viel Renommee: das Burgtheater in Wien. Foto: Andreas Gebert

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In der kommenden Saison 2015/16 werde die Zahl der Neuproduktionen auf 16 erhöht, teilte Burg-Direktorin Karin Bergmann am Montag in Wien mit. Als Uraufführung steht unter anderem "Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße" von Peter Handke unter der Regie von Claus Peymann auf dem Programm. Das Programm solle zudem politische Schwerpunkte setzen.

Die kommende Spielzeit soll nun am 4. September mit der Komödie "Der Revisor" von Nikolai Gogol (1809-1852) beginnen. Inszeniert wird das Stück vom lettischen Regisseur Alvis Hermanis. Der ungarische Regisseur Árpád Schilling inszeniert "200 Kilometer". Der Arbeitstitel des Projekts bezieht sich auf die Distanz zwischen Wien und Budapest. "Schilling ist ein komplett politischer Theatermacher", sagte Bergmann.

Das Burgtheater-Ensemble hatte zuletzt während eines Gastspiels bei einem Theaterfestival in Budapest für Aufsehen gesorgt. Am Ende einer Vorstellung hatte Schauspieler Martin Reinke eine Kritik an der rechtsnationalen ungarischen Regierung verlesen. "An der Burg herrscht Meinungsfreiheit", sagte Bergmann nun dazu. Theater sei zudem ein Dialoginstrument.

Im vergangenen Jahr musste die "Burg" Sparauflagen erfüllen. 13 Premieren standen auf dem Spielplan. Zuvor hatte sie ein Minus von 19,6 Millionen Euro in der Bilanz ausgewiesen. Gegen den Ex-Intendanten Matthias Hartmann, dem die renommierte Bühne eine Mitverantwortung an den Finanzproblemen vorwirft, laufen deshalb noch Prozesse.

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