Jadebusen in Niedersachsen Camper aus NRW von Sturmflut überrascht und ertrunken

Jade · Zwei Brüder aus Nordrhein-Westfalen haben am Jadebusen in einem Bulli übernachtet, als die Wassermassen kamen. Der eine starb, der andere konnte sich an einem Masten festhalten und wurde gerettet.

Ein 63-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen ist am Ufer des Jadebusens von der Sturmflut überrascht worden und ertrunken. Der Mann habe mit seinem Bruder auf einem Campingplatz am Strandbad Sehestedt (Niedersachsen) in einem Bulli übernachten und sich beim Herannahen des Wassers zu Fuß in Sicherheit bringen wollen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der 59 Jahre alte Bruder konnte sich noch an einem Mast festklammern. Er wurde von einer DLRG-Schlauchboot-Besatzung am frühen Morgen gerettet und unterkühlt in ein Krankenhaus gebracht. Der 63-Jährige wurde wenig später tot in der Nordsee treibend entdeckt und geborgen.

Beide Männer stammen aus Nordrhein-Westfalen: Das Opfer aus Halver im Sauerland, der Überlebende aus Marienheide im Bergischen Land.

Auf dem Campingplatz stehen der Polizei zufolge große Warnschilder mit dem Hinweis „Überflutungsgebiet“. Sie seien gut sichtbar und nicht beschädigt, sagte ein Polizeisprecher. Einer der Männer hatte gegen 4.20 Uhr die Rettungskräfte alarmiert und gesagt, dass er sich auf dem Gelände des Strandbades in einem Bulli befinde und dieser von der stark ansteigenden Flut erfasst werde. Als die Polizei eintraf, war das Gelände bereits überflutet. Feuerwehr, Wasserschutzpolizei und die DLRG begannen eine Suchaktion, auch ein Hubschrauber wurde angefordert.

Nach seiner Rettung berichtete der 59-Jährige, dass das Wasser mit enormer Wucht auch aus Richtung des Deiches gekommen sei. Sein Bruder sei in der Dunkelheit verschwunden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei von einem tragischen Unglücksfall aus.

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