„Rassismus tötet, auch in Deutschland.“ Carolin Kebekus ersetzt Comedy durch „Brennpunkt Rassismus“

Köln · Weil es in der ARD bislang keinen Brennpunkt zum Thema Rassismus und dem Tod von George Floyd gab, hat Komikerin Carolin Kebekus selbst einen ausgestrahlt. Ihre Botschaft: Rassismus gibt es auch in Deutschland.

 Carolin Kebekus hat mit einem „Brennpunkt“ auf das Thema Rassismus aufmerksam gemacht.

Carolin Kebekus hat mit einem „Brennpunkt“ auf das Thema Rassismus aufmerksam gemacht.

Foto: dpa/Oliver Berg

Normalerweise steht Carolin Kebekus für Comedy, doch diese Woche nutzte sie ihre Sendezeit für einen „Brennpunkt“ zum Thema Rassismus. „Was in den USA geschieht, ist unerträglich“, sagte die 40 Jahre alte Komikerin in der „Carolin Kebekus Show“ am Donnerstagabend im Ersten. „Aber es ist zu einfach zu behaupten, dass das ein amerikanisches Problem ist. Denn Rassismus tötet auch in Deutschland. Und damit müssen wir uns alle auseinandersetzen – auch wenn’s wehtut.“

Anschließend übernahm die Moderatorin Shary Reeves („Wissen macht Ah!“). „Menschen mit heller Haut können nicht nachempfinden, was Menschen mit dunkler Haut fast täglich an Benachteiligungen widerfährt“, berichtete sie. Sie selber vergleiche das immer mit einer Schwangerschaft.

„Ich hab' keine Ahnung, was es bedeutet schwanger zu sein. Warum? Ganz einfach: Ich war's nämlich noch nie. Deswegen können Sie Rassismus auch nicht nachvollziehen.“ Danach schilderten dunkelhäutige Deutsche wie der Sänger Marius Jung, die Grünen-Politikerin Aminata Touré und die Moderatorin Hadnet Tesfai rassistische Alltagserfahrungen.

Hintergrund des Brennpunkts in der Sendung ist der Tod von George Floyd. Der Afroamerikaner war bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen.

(dpa)
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