Tatort aus Konstanz "Château Mort" - Altbacken im Abgang

KONSTANZ · Im Konstanzer Tatort "Château Mort" dreht sich alles um historischen Wein.

Ermitteln mit Genuss: Klara Blum (Eva Mattes, links) und ihr Schweizer Kollege Matteo Lüthi (Roland Koch).

Ermitteln mit Genuss: Klara Blum (Eva Mattes, links) und ihr Schweizer Kollege Matteo Lüthi (Roland Koch).

Foto: SWR

Im Bodensee wird die Leiche eines jungen Arbeitslosen gefunden, im Rucksack eine dem Anschein nach historische Flasche Wein. Der Tote war wie besessen von der badischen Revolution von 1848. Handelt es sich bei dem Fund um den wertvollen Hochzeitsweins, den der Revolutionsanhänger Nikolaus Levin einst für seine Vermählung mit der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff bestimmt hatte?

Bei ihren Ermittlungen treffen die Konstanzer Kommissare Klara Blum (Eva Mattes) und Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) auf ihren Schweizer Kollegen Matteo Lüthi (Roland Koch). Der ist dubiosen Steuerdeals auf der Spur. Weil sie ihr Schwarzgeld nicht mehr bei Schweizer Banken parken können, greifen deutsche Anleger auf teure Sachwerte zurück, uralten Wein zum Beispiel, den der Weinexperte Hans Lichius (Felix von Manteuffel) mit Hilfe der Auktionshausbesitzerin Susann Tobler (Sibylle Canonica) im Umlauf bringt.

Autor Stefan Dähnert stellt in "Château Mort" basierend auf historischen Fakten ein Gedankenspiel rund um Droste-Hülshoff und die badische Revolution an, und gibt Regisseur Marc Rensing die Gelegenheit, den wohl am weitesten zurückliegenden Mord der "Tatort"-Geschichte ins Szene zu setzen, dem Perlmann in einem vergessenen Weinkeller auf die Spur kommt. Bisweilen wirkt das leider an den Haaren herbeigezogen und kommt über das Niveau eines spannenden, aber altbackenen "Drei ???"-Romans nicht hinaus.

Ein Lichtblick ist das Zusammenspiel des deutsch-schweizerische Duos Blum-Lüthi, das die Fälle gemeinsam auf dem kleinen Dienstweg löst und sich bei einem Glas Wein so nah kommt wie nie.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr.

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