Erste Proteste Lockdown treibt Menschen in China an ihre Grenzen

Peking · Der strenge Lockdown kann die Covid-19-Fälle kaum eindämmen. Doch er treibt die Menschen in der wohlhabendsten Stadt Chinas zunehmend an ihre Grenzen. Erste Proteste sind nicht mehr zu überhören. Szenen aus einer Geisterstadt.

 Leere Straßen, wo sonst der Verkehr pulsieren. In Schanghai steht das öffentlich Leben still.

Leere Straßen, wo sonst der Verkehr pulsieren. In Schanghai steht das öffentlich Leben still.

Foto: dpa/Chen Si

Der Mann läuft im Kreis, eingesperrt wie ein Panther im Käfig. Voller Inbrunst schreit er durch den Innenhof seiner abgeriegelten Wohnanlage: „Was soll ich essen? Was soll ich trinken? Ihr treibt die Leute in den Tod!“ In seiner Verzweiflung klagt der Chinese lautstark darüber, dass ihm das Ersparte ausgehe und die Regierung die Bewohner im Stich lasse. Als ihn eine Nachbarin beruhigen möchte, entgegnet er: „Es ist mir egal, soll mich doch die Kommunistische Partei abführen. Wo ist der Kommunismus jetzt? Ihr Bastarde!“