Kriminelle Großfamilien in NRW Wie fünf Brüder aus der Nordeifel einen kriminellen Clan führten

Düsseldorf · Sie handeln mit Kokain aus Südamerika, schicken Arbeiter unter Zwang auf Baustellen und schlagen sie zur Einschüchterung. Sie beziehen jahrelang Sozialleistungen, besitzen aber Immobilien im In- und Ausland. Einblicke in die Struktur eines Clans aus NRW.

 Die Polizei geht gezielt gegen die Clankriminalität vor. Auf dem Archivbild stehen Polizisten während einer Razzia vor einer Shisha-Bar in Bochum.

Die Polizei geht gezielt gegen die Clankriminalität vor. Auf dem Archivbild stehen Polizisten während einer Razzia vor einer Shisha-Bar in Bochum.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Fünf Brüder haben jahrelang einen kriminellen Clan geführt. Sie sind Hauptbeschuldigte in einem Verfahren der Organisierten Kriminalität (OK), das gegen insgesamt 32 Personen geführt wird; es geht um Drogenhandel, Steuerhinterziehung, Sozialleistungsbetrug, Betrug beim Arbeitslohn, Menschenhandel und Zwangsarbeit auf Baustellen. Das Familienoberhaupt des Clans aus der Nordeifel ist der älteste Sohn. Sie nennen ihn den Patron. Der zweitälteste Bruder ist sein Stellvertreter; die anderen Geschwister unterstützen die beiden in ihren kriminellen Geschäften. Schon vor Beginn der OK-Ermittlungen im November 2018 sollen sie rund 100 Straftaten begangen haben – insbesondere sogenannte Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen. Ihre Eltern sind laut einer Analyse des Landeskriminalamts (LKA) hingegen bislang nicht straffällig geworden.