Mögliche Covid-19-Infektion Was tun, wenn die Corona-App eine rote Warnung zeigt?

Bonn · Solange der quadratische Hinweis in der Corona-Warn-App grün ist, ist alles in Ordnung. Springt er auf Rot, besteht ein erhöhtes Risiko sich an Covid-19 angesteckt zu haben. Wie geht es dann weiter? Und was gilt für Geimpfte?

 Was ist zu tun, wenn die Corona-App Alarm schlägt?

Was ist zu tun, wenn die Corona-App Alarm schlägt?

Foto: dpa/Kira Hofmann

Derzeit steigen der Inzidenzwert in Deutschland und auch die Werte in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis wieder an. Es kann schnell passieren, dass die Corona-Warn-App auf dem Smartphone Alarm schlägt. Doch was ist dann zu tun?

Wie bewertet die Corona-Warn-App das mögliche Risiko?

Die Bluetooth-Technik, mit der die App arbeitet, analysiert zwei Anhaltspunkten: die Dauer einer Begegnung und die Distanz zwischen den Nutzern, erklärt die Bundesregierung auf ihrer Corona-Internetseite. Als Risiko-Begegnungen gelten für die App Begegnungen mit einer Corona-positiv getesteten Person. Es gibt drei Statusinformationen: niedriges Risiko (grün), unbekanntes Risiko (grau) und erhöhtes Risiko (rot). Eine rote Warnung bekommt man dann, wenn man einer Corona-positiv getesteten Person näher als zwei Metern kommt.

Doch die Warnung geschieht nicht in Echtzeit. Das eigene Smartphone hat keine Informationen darüber, wer infiziert ist. Es weiß lediglich, dass es in der Nähe eines anderen Smartphones war, auf dem ein verifiziertes positives Testergebnis hinterlegt wurde. Ob ein positives Testergebnis geteilt wird oder nicht, entscheidet grundsätzlich jede Person für sich.

Was passiert, wenn die App vor einem erhöhten Risiko warnt?

Einen Risikokontakt sieht man nicht nur an dem roten Warnhinweis. Die App schickt zusätzlich auch eine Push-Benachrichtigung. Sollte es soweit kommen, heißt das, dass innerhalb der vergangenen 14 Tage Begegnungen mit mindestens einer Corona-positiv getesteten Person stattgefunden haben.

Die App gibt dann auch Verhaltenshinweise weiter: Wenn möglich, sollte man nach Hause gehen beziehungsweise zu Hause bleiben sowie mit seinem Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 oder dem Gesundheitsamt Kontakt aufnehmen und dort das weitere Vorgehen abstimmen, schreibt die Bundesregierung.

Das RKI erklärt weiter: „Der Nutzer wird auf­ge­fordert, persön­liche Kontakte zu redu­zieren. Der Arzt wird nach Sympto­men, rele­vanten Kon­takten, gegebenenfalls Risiko­indi­ka­tionen fragen und dann ent­schei­den, ob getestet werden soll.“

Ist der Corona-Test bei einer roten Warnung der App kostenfrei?

Laut der Coronavirus-Testverordnung haben Personen, die in den letzten zehn Tagen durch die Warn-App eine Warnung erhalten haben, auch Anspruch auf einen kostenfreien Test bei den offiziellen Stellen. Ob man bei einer roten Warnung einen PCR-Test oder einen Schnelltest erhält, entscheidet der Arzt oder das Gesundheitsamt.

Wer ein positives Testergebnis hat, muss in Quarantäne. Menschen, die symptomfrei sind, können die Quarantäne durch einen zweiten Test einige Tage später eventuell vorzeitig beenden: Ist der negativ, wird die Quarantäne aufgehoben. Die Kosten für diesen Test werden aber nicht übernommen.

Was gilt für Geimpfte bei einer roten Warnung?

Für Geimpfte gelten laut RKI zunächst einmal andere Quarantäne-Regeln bei einem Kontakt mit einer positiv getesteten Person: Vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Personen sind nach Kontakt zu einem bestätigten Corona-Fall von Quarantäne-Maßnahmen ausgenommen, ebenso wie genesene Personen.

Diese Ausnahme gilt aber nur, wenn es sich hierbei nicht um die Exposition gegenüber den Virusvarianten Beta oder Gamma handelt. In diesem Fall empfiehlt das RKI wiederum eine Quarantäne.

Bis zum 21. Tag nach dem Kontakt zu der positiv getesteten Person sollte der Geimpfte oder Genesene laut RKI ein Selbstmonitoring (Körpertemperatur, Symptome) machen. Entwickelt man trotz vorausgegangener Impfung Symptome, so muss man sich in eine Selbstisolierung begeben und sich zeitnah testen. Auf Anfrage des Bayrischen Rundfunks empfiehlt das RKI aber weiterhin die Nutzung der Corona-Warn-App und auch die Befolgung der Hinweise bei einer roten Warnung - inklusive dem Anruf beim Hausarzt oder dem Gesundheitsamt.

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