Hotel, Flug und Bahnfahrt Coronavirus: Das sollten Urlauber jetzt wissen

Düsseldorf · Das Coronavirus trifft die Reiseindustrie massiv. Doch auch Privatpersonen müssen sich Gedanken über ihre Urlaube und Reisen machen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

 Das Coronavirus verunsichert Reisende.

Das Coronavirus verunsichert Reisende.

Foto: dpa-tmn/Christian Röwekamp
  • Gibt es Einschränkungen für deutsche Reisende in anderen Ländern?

Ja. In Israel ist die Einreise aus Deutschland für nicht-israelische Staatsangehörige ab Freitag grundsätzlich nicht mehr möglich – es sei denn, sie begeben sich in eine 14-tägige Quarantäne. Transitreisende mit Anschlussflügen sind d avon nicht betroffen. Auch andernorts sind Deutsche bzw. Reisende aus Deutschland nicht mehr uneingeschränkt willkommen, etwa in Kasachstan, Eritrea, Nauru, Turkmenistan oder Samoa.

  • Von welchen Zielen rät das Auswärtige Amt ab?

Weltweit haben Länder Reisebeschränkungen aufgrund des Coronavirus erlassen – speziell in Asien. Das Auswärtige Amt empfiehlt, sich vor jeder Reise über den aktuellen Stand zu informieren, denn Reisende könnten zum Beispiel im Fall einer angeordneten Quarantänemaßnahme nicht mit einer Rückholung durch den Reiseveranstalter oder die Bundesregierung rechnen. Momentan wird daher von Reisen nach China, Iran oder Teile Italiens abgeraten.

  • Ist Fliegen riskant?

Die Luft in Flugzeugen wird in der Regel so gut gefiltert, dass Viren oder Bakterien nicht einfach in der Kabine verteilt werden. Allerdings sind in Flugzeugen sehr viele Mensch en auf engem Raum. Dies erhöht dann doch das Ansteckungsrisiko, wenn beispielsweise gehustet wird.

  • Welche Stornobedingungen gelten mit Blick auf das Coronavirus für Flugtickets und Pauschalreisen?

Die Verbraucherzentrale warnt, dass die Gefahren durch das Coronavirus Urlaubern nicht pauschal das Recht geben, eine Reise zu stornieren und eine Reisekostenerstattung zu bekommen. Entscheidend sei die Situation am Urlaubsort und Auswirkungen auf die Reise. Viele Anbieter verhalten sich allerdings kulant. Die großen Anbieter Tui, DER Touristik, FTI und Alltours bieten für neue Buchungen an, dass bis zu 14 Tage vor Abreise kostenlos storniert oder umgebucht werden kann. Allerdings sind die Details verschieden: Tui bietet vorläufig kostenlose Umbuchungen und Stornierungen für Neubuchungen bis zum 18. April an. Bei Alltours sind erst einmal alle Neubuchungen bis 30 . April erfasst, allerdings nur bei Flugpauschalreisen. Bei DER Touristik müssen sich Reisende spätestens 14 Tage vor der Abreise melden. Beim Unterkunft-Vermittler Airbnb können Kunden kostenlos Buchungen von Unterkünften oder Aktivitäten in betroffenen Regionen stornieren. Bei Flügen bieten Lufthansa und ihr Ableger Eurowings den Passagieren an, Flüge nach Bologna, Mailand, Verona oder Venedig kostenlos auf einen anderen Termin oder Ziel umzubuchen. Bei anderen Zielen ist eventuell ein Aufpreis fällig.

  • Was gilt bei Bahn-Fahrten?

Die Deutsche Bahn bietet Kunden an, ihre Fahrt kostenlos zu stornieren, sofern eine Veranstaltung wegen der Corona-Krise abgesagt wurde. Weil Fernzüge weniger ausgelastet sind, bietet der Konzern in einer Aktion Online-Tickets für Fernstrecken ab 12,90 Euro pro Strecke an.

  • Wie wird Saison wohl laufen?

Es ist damit zu rechnen, dass mit dem Auto zu erreichende Ziele an Nord- und Ostsee sowie in der Alpenregion dieses Jahr erneut sehr hohe Nachfrage haben. Die Reiseanbieter und Airlines hoffen zwar, dass die Nachfrage nach Flugreisen wieder deutlich anzieht, aber die Börsen sprechen eine andere Sprache: Die Aktie der Tui als Europas größtem Reiseveranstalter hat sich seit Ende November im Wert halbiert. Anleger rechnen offenbar damit, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis sich die Nachfrage nach Flugreisen erholt.

  • Wird es Ostern oder im Sommer Schnäppchen-Preise geben?

Für Ostern kann dies als wahrscheinlich angesehen werden, weil die Veranstalter hohe Kapazitäten haben, die sie vermarkten müssen. Im Sommer könnten sich die Folgen der Corona-Krise mäßigen, weil viele Menschen nicht auf die klassische Urlaubsreise wie nach M allorca oder in die Türkei verzichten wollen. Außerdem könnte die Zahl der Erkrankungen mit dem Sommer abnehmen.

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