Amazons männlicher Sprachassistent Ziggy Die dunkle Stimme aus dem Off

Bonn · Amazon geht mit der Zeit und führt die Gleichberechtigung bei den Sprachassistenten ein. Alexa gibt es bald auch als tiefklingenden Ziggy. Für wen Ziggy gedacht sein kann und was das mit David Bowie zu tun haben könnte, erklärt unser Autor in seiner Glosse.

 Die männliche Stimme Ziggy nimmt in den USA schon die Kommandos entgegen.

Die männliche Stimme Ziggy nimmt in den USA schon die Kommandos entgegen.

Foto: dpa-tmn/Amazon

Alexa bringt einem keinen Tee. Sie sagt nicht, wo man schon wieder seine Schlüssel verlegt hat, und sie hilft auch niemandem in den Mantel. Butler sind klar besser. Aber die kann sich kaum einer leisten, weshalb der aseptisch tönende, servile Datenschwamm viele Freunde hat. Und vermutlich auch Freundinnen. Weil vielleicht mal die einen, mal die anderen, von weiteren nicht zu schweigen, der weiblichen Ansprache müde sind, ist Amazon in umfassender Dienstbarkeit nicht untätig geblieben. Was bedeutet, dass Alexa jetzt auch Ziggy heißt. Klingt ein wenig, als habe sich ein David-Bowie-Fan unter die Produktentwickler geschummelt und Bowies Alter Ego Ziggy Stardust ein Denkmal gesetzt. Worüber weniger sprachassistentenaffine Bowie-Fans mal ein Wörtchen mit dem Genie reden wollten. Oder Ziggy kam schlicht zum Zug, weil er über die Jahrzehnte namentlich eher aus der Zeit gefallen ist und nunmehr als weniger gebräuchliches Codewort im neuzeitlichen Sprachschatz den Wiedergänger geben darf.