Kurioser Namensvorschlag „Die Partei“ wollte einen „Unser-Omma-ihr-Platz“ in Dortmund

Dortmund/Bonn · Um die Benennung von Straßen und Plätzen gibt es nicht selten Diskussionen. In Dortmund hatte „Die Partei“ nun einen kuriosen Vorschlag, mit durchaus guter Begründung.

 Mit einer Platzbenennung wollte „Die Partei“ in Dortmund alle Omas ehren. Grafik: General-Anzeiger

Mit einer Platzbenennung wollte „Die Partei“ in Dortmund alle Omas ehren. Grafik: General-Anzeiger

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Der „Alle-mal-malen-Mann“ Jan Loh hat kürzlich einen bekommen, Paul von Hindenburg soll seinen nach dem Willen einiger Menschen verlieren. Gemeint ist jeweils ein nach der Person benannter Platz in Bonn. Beides – die Benennung sowie die eventuelle Umbenennung – sorgt für lebhafte Diskussionen in der Stadtgesellschaft, wie es bei so manchem Namensvorschlag für eine Straße, Gasse, Allee oder einen Platz der Fall ist.

Ist die Person bedeutend genug gewesen, um so verewigt zu werden? Gibt es dunkle Flecken in der Biografie? Handelt es sich überhaupt um eine (lokale) Berühmtheit? Müssen nicht endlich mehr Frauen als Männer bei Benennungen berücksichtigt werden? All diese Fragen hätten sich mit einer skurrilen Idee des Dortmunder Ablegers von „Die Partei“ erledigt.

Eine Vertreterin der Satire-Partei hatte vorgeschlagen, dass eine bislang namenlose Fläche in der Dortmunder Innenstadt „Unser-Omma-ihr-Platz“ heißen soll. Der Name spiegle eine ganze Generation wichtiger Personen wider, die viel zu wenig geehrt würden, hieß es von „Die Partei“.

Außerdem bekomme der Platz mit diesem Namen mit jeder Generation eine automatische Aktualisierung. Sobald man eine Oma sei, werde man somit umgehend geehrt. Vom Ruhrpott ins Rheinland übertragen, könnte ein solcher Ort etwa „Uns-Jroß-er-Plaatz“ heißen. Und zur feierlichen Einweihung könnte Hein Simons alias Heintje seinen Schlager-Klassiker „Oma so lieb“ vortragen.

Es überrascht nicht, dass die Mitglieder der Dortmunder Bezirksvertretung Innenstadt-West mit 16 Nein-Stimmen gegen eine Ja-Stimme den kuriosen Vorschlag ablehnten. Fortan dient der Platz nicht zur Ehrung der Großmütter dieser Welt, sondern erinnert an den spätgotischen Maler Conrad von Soest.

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Von GA-Redakteurin Lisa Inhoffen
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