Prognose für kommendes Jahr Die Top 10 der NRW-Autobahnbaustellen mit höchstem Staurisiko 2021

Düsseldorf · Autobahnkreuz Dortmund Unna, Leverkusen, A40, Kreuz Hilden. Wenn Autofahrer diese Strecken im Radio hören, wissen sie schon, was droht: Stau. Wo Langmut hinterm Lenker am meisten gefragt sein wird, hat Straßen.NRW für das neue Jahr vorausberechnet.

 Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat eine Stauprognose für das Jahr 2020 abgegeben. (Archivfoto)

Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat eine Stauprognose für das Jahr 2020 abgegeben. (Archivfoto)

Foto: dpa/Oliver Berg

Marode Brücken, Dauerbaustellen, reduzierte Fahrspuren - Autofahrer müssen auch 2021 mit reichlich Stau-Strecken im Transitland Nordrhein-Westfalen rechnen. Die meisten Abschnitte dürften auf den Routen von Pendlern und Lastwagenfahrern „alte Bekannte“ sein. Gute Nerven brauchen sie vor allem im Ruhrgebiet, aber auch weiterhin rund um die marode Leverkusener Brücke.

Die Verkehrszentrale des Landesbetriebs Straßen.NRW hat die Baustellen mit dem höchsten Staurisiko an den neuralgischen Anschlussstellen (AS), Autobahnkreuzen (AK) und -dreiecken (AD) errechnet. Nicht in die Liste geschafft hat es der Tausendfüßler zwischen Bonn-Nord und Endenich. Im Jahr 2022 läuft die Betriebsgenehmigung des Teilabschnitts der A 565 offiziell aus. In der Folge müssen die Straßenbauer, so teilte der Landesbetrieb mit, das Brückenbauwerk prüfen und gegebenenfalls mit Stützen ertüchtigen oder Fahrverbote für Lastwagen verhängen. Ursprünglich sollte der Neubau mit sechs Spuren und zwei Standspuren über einen Zeitraum von rund sechs Jahren Ende 2021 beginnen. Mittlerweile geht der Landesbetrieb von einem Baustart 2023 aus.

Hier die Top 10 für 2021:

1. A1 AS VOLMARSTEIN - AK DORTMUND/UNNA: Diese Strecke ist schon seit Jahren der stauanfälligste Engpass in NRW - und bleibt es den Berechnungen zufolge auch im neuen Jahr. Hier werden unter anderem die Brücken Volmarstein und Hengstey neu errichtet. Die Baustellen werden noch bis ins Jahr 2022 aufrechterhalten bleiben müssen.

2. A1 AK LEVERKUSEN-WEST - AS KÖLN-NIEHL: Die Bauarbeiten für den Neubau der Leverkusener Brücke mussten neu vergeben werden, unter anderem weil mangelhafte Stahlteile geliefert wurden. Derzeit läuft die Vergabe für die Errichtung der ersten Brücke. Im Anschluss soll die Schrankenanlage abgebaut, die marode alte Rheinbrücke abgerissen und an gleicher Stelle die parallel zum ersten Neubau verlaufende zweite neue Rheinbrücke errichtet werden. Wann die Arbeiten komplett abgeschlossen sind, sei wegen des noch laufenden Vergabeverfahrens noch unklar, sagte ein Sprecher von Straßen.NRW.

3. A42 AS DUISBURG-BEECK – AS DUISBURG-NEUMÜHL: Auf der A42 steht die Instandsetzung mehrerer Brücken an. Gleichzeitig werden dort Lärmschutzwände erneuert und die Fahrbahn saniert. Mitte 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

4. A43 AK RECKLINGHAUSEN – BOCHUM-RIEMKE: Die A43 wird auf insgesamt sechs Fahrstreifen ausgebaut. Die Maßnahme umfasst außerdem den Neubau von über 20 Brückenbauwerken und einen Tunnelneubau im AK Herne bis voraussichtlich 2030.

5. A46 AS HAAN-OST – AS WUPPERTAL-OBERBARMEN: Zwischen der AS Haan-Ost und der AS Wuppertal-Cronenberg läuft derzeit noch der Neubau der Brücke Westring. Der erste Brückenteil ist bereits fertiggestellt und der Verkehr wurde auf den neuen Teil der Brücke verlegt. Zurzeit wird am zweiten Brückenteil bis voraussichtlich Mitte 2021 gearbeitet. Im gesamten Bereich der A46 bis Wuppertal-Oberbarmen müssen in den nächsten Jahren noch weitere Fahrbahnen und Brücken saniert werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis 2026 andauern.

6. A45 AS SCHWERTE-ERGSTE – AS LÜDENSCHEID-NORD: Auf der A45 werden mehrere Brücken neu gebaut. Die Arbeiten an der Lennetalbrücke im Bereich zwischen Schwerte-Ergste und AK Hagen werden voraussichtlich noch bis Mitte 2021 dauern. Zwischen AS Hagen-Süd und AS Lüdenscheid-Nord dauern die Arbeiten für die Ersatzneubauten der Brücken Kattenohl und Brunsbecke bis voraussichtlich 2023.

7. A4 AK KÖLN-SÜD – AS KÖLN-POLL: An der Rheinbrücke Rodenkirchen sind Instandsetzungsarbeiten erforderlich. Der Beginn der Maßnahmen ist im Frühjahr 2021 geplant - abgeschlossen sind sie voraussichtlich Ende 2022.

8. A40 AS DUISBURG-HÄFEN – DUISBURG-RHEINHAUSEN: Die Rheinbrücke Neuenkamp wird derzeit neu gebaut. Während der Bauarbeiten stehen überwiegend zwei Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Nach der Fertigstellung 2026 wird die A40 zwischen Duisburg-Homberg und Duisburg-Häfen auf vier Fahrstreifen pro Richtung ausgebaut sein.

9. A52 ESSEN-RÜTTENSCHEID – AD ESSEN-OST: Die A52 wird zwischen der Anschlussstelle Essen-Rüttenscheid und dem Autobahndreieck Essen-Ost saniert. Auf einer Strecke von 8 Kilometern sind in beiden Richtungen Fahrbahnerneuerungen und Sanierungsmaßnahmen an 16 Brückenbauwerken geplant sowie Lärm- und weitere Schutzeinrichtungen bis voraussichtlich Ende 2023. Zwei Fahrstreifen bleiben in jeder Richtung erhalten.

10. A46 AS DÜSSELDORF-BILK – AS NEUSS-UEDESHEIM: Die jüngsten Sanierungsarbeiten an der Fleher Brücke der A46 werden zwar bis Ende des Jahres 2020 abgeschlossen sein, so dass der Verkehr einschließlich genehmigungspflichtiger Schwerlasttransporte in beiden Richtungen wieder zweispurig fließen kann. Allerdings wird hier ein Neubau erforderlich. Die Planungen sind bereits angestoßen. Täglich passieren rund 85 000 Fahrzeuge die Brücke, davon 12 000 Lastwagen. Künftig sollen sie wieder sechs Fahrspuren zur Verfügung haben.

(dpa)
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