Glosse zu Aufschriften Dürfen vegetarische Produkte Fleisch im Namen haben?

Bonn · Diskutiert wird es schon länger: Dürfen vegetarische Produkte Fleisch im Namen haben? Der Facebook-Post einer Firma zeigt nun: Nichts ist verwirrender als Nicht-Fleisch, das nicht Fleisch heißt.

Was würde der Veggie-Hipster von heute wohl eher kaufen: "Vegetarische Salami"? Oder doch lieber "Aufschnitt auf Weizen-Ei-Rapsöl-Basis in Form einer sehr kleinen Frisbee"? Das klingt lustig? Ja, vielleicht. Die Diskussion aber, die Politiker und Verbände mittlerweile führen, ist absolut ernst gemeint. Wenn Nicht-Fleisch Fleisch heißt, verwirrt das die Verbraucher, so die Kritik. Schließlich ist nicht drin, was drauf steht. Sollen sich die Veggies doch eigene Namen ausdenken für ihren Sojakram.

Genau das hat eine bekannte Wurstfirma (die mit der Mühle) jetzt gemacht und geht humorvoll mit der Debatte um. Das Ergebnis zeigt das Unternehmen, das auch Vegetarier als Kunden entdeckt hat, auf seiner Facebook-Seite: kreative und ehrliche Namen für fleischlose Produkte. Und sorry, liebe Fleischesser, aber das zeigt nur: Nichts ist verwirrender als Nicht-Fleisch, das nicht Fleisch heißt.

Zum besseren Verständnis ein kleines Ratespiel: Was sind zum Beispiel "würzige Krümel zum superflotten und supereinfachen Anbraten"? Oder "Happen, nach Art eines beliebten Snacks aus Fastfood Ketten"? Wie? Keine Ahnung? Ist doch klar: vegetarisches Hackfleisch und vegetarische Nuggets. Muss man doch drauf kommen. Und wer jetzt immer noch auf Ehrlichkeit gegenüber dem vegetarischen Verbraucher pocht: Fleischesser betrügen sich doch auch selbst. Oder wie war das noch mit Pferdefleisch, das als Rindfleisch verkauft wurde? Oder Schinken, der eigentlich Formfleisch ist?

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