Zu viele Unfälle Paris bremst die E-Scooter aus

Paris · In Zonen mit viel Fußgängern wird in Paris nun die Geschwindigkeit von E-Scootern reduziert. Grund sind zu viele Beschwerden und schwere Unfälle.

 Ein Mann fährt mit einem E-Scooter auf der Straße.(Symbolbild)

Ein Mann fährt mit einem E-Scooter auf der Straße.(Symbolbild)

Foto: dpa/Christoph Soeder

Paris verliert die Geduld mit den E-Roller-Fahrern. Immer wieder kommt es zu Unfällen. Erst Mitte Juni ist eine 32-jährige Italienerin auf einem Fußgängerweg am Pariser Fluss Seine von einer Trottinette angefahren und tödlich verletzt worden. Entgegen der Regeln fuhren zwei junge Frauen auf einem Roller und offensichtlich waren beide alkoholisiert. Auch die Klagen über Rowdys auf den Gefährten haben sich zuletzt gehäuft.

Als Konsequenz wird nun in Gegenden mit vielen Fußgängern die Geschwindigkeit der E-Scooter automatisch von normal 20 auf 10 Kilometer pro Stunde reduziert. Das gilt für elf Zonen im Herzen von Paris, etwa rund um Les Halles oder den Place de la République. „Dank des Geolocation-Systems erkennen wir, dass der Roller in eine der vorgegebenen Zonen einfährt und das System verhindert dann, dass zehn Stundenkilometer überschritten werden“, erklärt Maria Biasutti, General Manager von Dott France. Die Nutzer werden schon beim Anmieten der Fahrzeuge über die App darauf hingewiesen, dass die Geschwindigkeit in manchen Bereichen gedrosselt werden kann.

Es ist nicht die erste Maßnahme der Stadtverwaltung, um das anfängliche Chaos in der Stadt etwas zu lichten. So wurde etwa die Zahl der Anbieter auf drei beschränkt. Die Betreiber Lime, Dott und Tier haben nun insgesamt rund 15.000 E-Scooter in Paris stationiert. Zudem wurden 2500 spezielle Parkflächen geschaffen, wo die Roller abgestellt werden müssen. Wer das Gefährt achtlos parkt, kann vom Betreiber gesperrt werden.

Doch das alles half offensichtlich wenig. „Wir haben zwar die Zahl der Betreiber begrenzt“, sagt David Belliard, zuständiger Bürgermeister für den Verkehr in Paris. „Allerdings mussten wir im Laufe der Monate feststellen, dass diese Maßnahme nicht ausreicht.“ Die Zahl der Beschwerden über die Trottinette hätten immer weiter zugenommen. Er verweist auf Städte wie New York und Barcelona, die die Nutzung zum Teil drastisch eingeschränkt hätten. David Belliard will nun beobachten, wie sich die Lage entwickelt, doch er warnt: „Wenn es nicht besser wird, werden wir zu drastischeren Maßnahmen greifen.“ Sogar das völlige Verbot der Trottinette steht im Raum.

Auch in Bonn und der Region kommt es immer wieder zu Unfällen mit E-Scootern. Die Beschwerden in Bonn halten sich aber in Grenzen. Anders in Köln, wo ein ganz anderes Problem die Behörden gerade beschäftigt: Auf dem Grund des Rheins liegen hunderte Roller und müssen geborgen werden.

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