„Überwachungssystem müsste verbessert werden“ Vulkanausbrüche sind auch in der Eifel noch möglich

Köln · Experten zufolge ist das magmatische System unter der Eifel in größerer Tiefe durchaus noch aktiv. Das Überwachungssystem müsse demnach deutlich verbessert werden. Seit 13.000 Jahren gab es keinen Lavaausbruch in der Eifel.

 Das Schalkenmehrener Maar. Luftaufnahme mit einer Drohne. Der Eifel-Vulkanismus ist noch aktiv. Forscher haben gemessen, dass sich die Erde dort hebt und auch von unten nach außen gedrückt wird.

Das Schalkenmehrener Maar. Luftaufnahme mit einer Drohne. Der Eifel-Vulkanismus ist noch aktiv. Forscher haben gemessen, dass sich die Erde dort hebt und auch von unten nach außen gedrückt wird.

Foto: picture alliance/dpa/Thomas Frey

Ein Vulkanausbruch wäre nach Experteneinschätzung auch in der Eifel möglich. „Wir wissen, dass das magmatische System unter der Eifel in größerer Tiefe durchaus noch aktiv ist“, sagte der Geophysik-Professor Torsten Dahm vom Potsdamer Helmholtz-Zentrum am Dienstag im „Morgenecho“ von WDR 5. In der Ost-Eifel etwa träten nach oben drückende Kohlendioxidgase, die aus rund 40 Kilometer Tiefe kämen, massiv auf. Allerdings seien diese magmatischen Prozesse in der Eifel deutlich geringer als auf den Kanarischen Inseln.

Auf La Palma wälzt sich seit Sonntag um die 1000 Grad heiße Lava wie ein riesiger Lindwurm langsam aber unaufhaltsam bergab in Richtung der Westküste der Insel - 700 Meter pro Stunde. Alles in ihrem Weg verbrennt: Bäume, Buschland, Bananenplantagen, Felder, Straßen, Stromleitungen und bisher auch schon Dutzende Häuser.

Auch wenn es in der Eifel schon seit 13 000 Jahren nicht zu Feuer- und Lavaausbrüchen gekommen sei, bedeute das nicht, dass nach dieser Zeit nichts mehr passieren könne, sagte Dahm. Zeitliche Prognosen seien aber schwierig, weil Basisdaten fehlten, sagte der Leiter der Erdbeben- und Vulkanphysik des Geoforschungszentrums. Wenn es allerdings zu solchen Prozessen komme, „dann kann es auch schnell gehen“.

Das Überwachungssystem in der Eifel müsste deutlich verbessert werden, sagte Dahm. „Bis heute werden CO2-Ausflüsse nicht kontinuierlich überwacht.“ Wenn Bohrloch-Stationen aufgebaut würden, gebe es eine Chance, „ganz kleine Vorläufer-Signale zu erkennen und frühzeitig festzustellen, dass sich hier irgendwas bewegt und eventuell magmatische Fluide nach oben aufdrängen“.

(dpa)
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