Amad A. aus Bonn Ermittlungen wegen unschuldig eingesperrtem Syrer eingestellt

Kleve · Im vergangenen Jahr ist der zu Unrecht inhaftierte Syrer Amad A. aus Bonn nach einem Feuer in seiner Zelle in Kleve ums Leben gekommen. Die Ermittlungen nach seinem Tod, die sich gegen acht Beschuldigte richteten, wurden nun eingestellt.

Der in einer Gefängniszelle in Kleve verstorbene Syrer kam aus Bonn. Seine Beerdigung fand auf dem Nordfriedhof statt.

Der in einer Gefängniszelle in Kleve verstorbene Syrer kam aus Bonn. Seine Beerdigung fand auf dem Nordfriedhof statt.

Foto: Axel Vogel/s,Axel Vogel

Die Ermittlungen nach dem Tod des unschuldig eingesperrten Syrers Amad A. sind eingestellt worden. Gegen die Polizisten, die den 28-Jährigen festgenommen hatten, war wegen Freiheitsberaubung ermittelt worden. Sie hätten aber bei ihren Datenabfragen fehlerhafte Angaben erhalten, teilte die Staatsanwaltschaft in Kleve am Dienstag mit.

So sei der Syrer im Landesdatenbestand fälschlich zur Fahndung ausgeschrieben gewesen. Der Sachbearbeiterin in Siegen, die die Datensätze des Syrers mit dem eines gesuchten Mannes aus Mali zusammengeführt habe, sei ebenfalls kein vorsätzliches, strafbares Verhalten nachzuweisen gewesen. Die Frau hatte beteuert, immer nur auf Anweisung gehandelt zu haben, sich aber nicht zu erinnern, wer ihr die Anweisung erteilt hatte.

10 Bilder

Beerdigung von Amad A. auf Nordfriedhof in Bonn

10 Bilder

Den Beschäftigten des Gefängnisses, in dem der Syrer eingesperrt war, sei ebenfalls keine Straftat nachzuweisen gewesen. Der Syrer war nach einem Feuer, dass er selbst in seiner Zelle gelegt habe, ums Leben gekommen. Ein Fehlverhalten bei der Bekämpfung des Brandes sei nicht festgestellt worden. Die Behören hatten gegen namentlich acht Beschuldigte - sieben Polizisten und einen Gefängnisarzt - ermittelt.

Mit dem Fall Amad A. beschäftigt sich auch ein Untersuchungsausschuss des Landtags.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort