„Deutsches Reichsbräu“ Ermittlungen wegen Verkauf von Bier mit Nazi-Symbolik

Bad Bibra · Wegen des Verkaufs von Bier mit Nazi-Symbolen in einem Getränkemarkt in Bad Bibra (Sachsen-Anhalt) ermittelt der Staatsschutz. Es bestehe der Verdacht des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole, sagte ein Sprecher der Polizei im Burgenlandkreis am Freitag in Weißenfels.

 Eine Bierflasche mit der Aufschrift «Deutsches Reichsbräu»

Eine Bierflasche mit der Aufschrift «Deutsches Reichsbräu»

Foto: dpa/Götz Ulrich

Das Bier wurde unter dem Namen „Deutsches Reichsbräu“ angeboten und ist inzwischen nicht mehr im Handel. Das Etikett zeigte unter anderem einen Reichsadler. Ein Kasten soll für 18,88 Euro angeboten worden sein. Die Zahlenkombination steht in der rechtsextremen Szene für „Adolf Hitler“ und „Heil Hitler“ und verweist auf den ersten und achten Buchstaben im Alphabet.

Die WVG Getränke-Fachgroßhandel GmbH als Markeninhaber der „Getränke-Quelle“ distanzierte sich von dem Inhaber des Getränkemarktes, der als Franchisenehmer seit 2015 selbstständig arbeitete und selbstständig über sein Sortiment bestimmte. Geschäftsführer Thomas Scharf sagte, die Geschäftsbeziehung zu dem Unternehmer in Bad Bibra sei mit sofortiger Wirkung beendet. Am Montag sollen alle Markenschriftzüge und die komplette Außenwerbung an dem Laden demontiert werden.

Scharf sagte, es sei der erste Vorfall dieser Art. Er habe am Freitag davon erfahren und sei entsetzt gewesen. In Sachsen-Anhalt gebe es 80 Märkte, die die Marke „Getränke-Quelle“ nutzten. Er fügte hinzu: „Bei uns arbeiten Mitarbeiter aus acht Nationen. Wir sind multikulti.“

Der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich (CDU), schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Ich schäme mich so sehr.“ Das Bier soll von einem bekannten Neonazi aus Thüringen vertrieben werden.

(epd)
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