Museen schreiben an Zuckerberg Facebook löscht Fotos von Barockmaler Rubens wegen nackter Brüste

ANTWERPEN/KÖLN · Immer wieder landen Fotos von Werken des Malers Peter Paul Rubens auf Facebook. Weil auf ihnen nackte Brüste zu sehen sind, entfernt sie das Netzwerk. 15 Museen schreiben jetzt an Mark Zuckerberg.

Museen schreiben an Zuckerberg: Facebook löscht Fotos von Barockmaler Rubens wegen nackter Brüste
Foto: Screenshot GA/Youtube Visitflanders

Dass Facebook Fotos von nackten Brüsten und Pos in seinem Angebot nicht zuletzt und diese schnell entfernt ist nichts neues. Da es dem sozialen Netzwerk allerdings nicht gelingt, zwischen realer und gemalter Nacktheit zu unterscheiden, verschwinden auch regelmäßig Fotos, die Werke bedeutender Künstler zeigen.

Massiv zu schaffen macht das aktuell Museen in der belgischen Region Flandern. Sie wollen mit Fotos des belgischen Barockmalers Peter Paul Rubens Ausstellungen zum Barockjahr in Flandern über Facebook bewerben. Wie die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) berichtet, schrieben deshalb 15 Museen jetzt einen offenen Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg. "Ihre kulturelle Zensur macht uns das Leben schwer", heißt es in ihm.

Dass die Facebook-Richtlinien es den Museen bei ihrer Werbung schwer machen, nimmt das Portal Visitflanders in einem Video auf YouTube auf die Schippe - humorvolle Miene zum ernsten Thema. Das Video zeigt, wie Sicherheitsleute Museumsbesucher nach möglichen Social-Media-Aktivitäten befragen und sich schützend vor Nacktfotos stellen, damit diese nicht fotografiert werden können.

Peter De Wilde, Geschäftsführer von Visitflanders, übt scharfe Kritik an Facebook: "Unsere Kunst wird als unanständig und sogar pornografisch abgestempelt", zitiert ihn die KNA. Es könne doch nicht so schwer sein, kulturelles Erbe von reiner Nacktheit zu unterscheiden, so De Wilde weiter.

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