Fachkräftemangel Fahrschulen in NRW suchen dringend neue Fahrlehrer

DÜSSELDORF · In Nordrhein-Westfalen fehlt es an Fahrlehrern: Einen Grund dafür sieht der Branchendienst "Moving International Road Safety Assocation" im demografischen Wandel.

 Autofahrer müssen bei Fahrschulwagen mit unangepasstem Verhalten rechnen und genügend Abstand halten. Das hat das LG Saarbrücken entschieden.

Autofahrer müssen bei Fahrschulwagen mit unangepasstem Verhalten rechnen und genügend Abstand halten. Das hat das LG Saarbrücken entschieden.

Foto: Swen Pförtner

In Nordrhein-Westfalen werden händeringend neue Fahrlehrer gesucht. „Die Auftragsbücher in den Fahrschulen sind gut gefüllt. Was nicht ausreichend da ist, sind Fahrlehrer“, sagte der Vorsitzender des Fahrschulverbandes Nordrhein, Kurt Bartels, unserer Redaktion.

Nach Angaben des Branchendienstes „Moving International Road Safety Assocation“ fehlten in NRW derzeit 147 Fahrlehrer. Zurückzuführen sei die Mangel auch auf den demografischen Wandel. „Das Durchschnittsalter eines Fahrlehrers in NRW liegt jetzt schon bei 54 bis 55 Jahren“, so Bartels. Seiner Meinung nach hänge der Fachkräftemangel in seinem Beruf auch mit den unregelmäßigen Arbeitszeiten zusammen. „Junge Leute sind immer seltener noch dazu bereit, auch mal an Wochenenden oder nachts zu arbeiten“, so der Vorsitzende des Fahrschulverbandes.

Die meisten Fahrschulen scheinen sich noch nicht auf Elektromobilität eingestellt zu haben. Nach Angaben des Branchendienstes würden nur 2,5 Prozent der Fahrschulen eine Ausbildung auf E-Autos anbieten – bundesweit seien es demnach immerhin 4,9 Prozent. „Der Umgang mit den neuen Technologien wird zukünftig aber zu den wichtigen und spannenden Aufgaben des Fahrschullehrers gehören“, meint „Moving“-Präsident Jörg-Michael Satz.

Entgegen der landläufigen Meinung, dass immer weniger junge Erwachsene einen Führerschein machen würden, sind die Fahrschulen in der Region voll mit Fahrschülern. „Es stimmt nicht, dass junge Menschen keinen Führerschein mehr machen wollen. Sie fangen nur ein bisschen später damit an. Das Dokument hat nicht mehr die höchste Priorität“, sagt Bartels. Während die meisten bis vor einigen Jahren noch mit 18 angefangen hätten, würden sie die Prüfung jetzt mit 23 bis 25 Jahren ablegen.

„Sie merken, dass man den Führerschein für den Beruf und die Familie immer noch braucht“, sagt Bartels. Darüber hinaus gebe es ein Stadt-Land-Gefälle.

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