Falsche IS-Verdächtigung: Urlaubsreise vermasselt

Köln · Wegen eines falschen Hinweises der eigenen Mutter auf mögliche Terror-Verbindungen hat ein 22-Jähriger in Köln seinen Flieger nach Ägypten verpasst. Wie ein Sprecher der Bundespolizei am Dienstag erklärte, wurde der Mann vor dem Start der Maschine am Freitag von Beamten abgefangen. Zuvor habe es einen Hinweis der Mutter gegeben, ihr Sohn sympathisiere mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und wolle nun nach Ägypten reisen. "Die Mutter hat wohl beim Polizeipräsidium Düsseldorf angerufen und das so dort weitergegeben", sagte der Sprecher. Daraufhin sei man am Flughafen Köln/Bonn aktiv geworden. Der "Express" hatte zuvor über den Fall berichtet.

Der Verdacht löste sich allerdings in Luft auf, da der Mann offensichtlich Urlauber war. In seinem Gepäck fanden die Beamten den Angaben zufolge "typische Urlaubskleidung", Badehose und Schnorchel. "Auch der junge Mann war ein bisschen überrascht, als wir ihn gefragt haben, ob er sich dem IS angeschlossen hat", berichtete der Sprecher. Über das zwischenmenschliche Verhältnis von Mutter und Sohn könne er nichts sagen. Der Mann verpasste seinen Flieger, weil er erst rund zwei Stunden nach Abflug der Maschine von der Polizei entlassen wurde.