Zehntausende Tiere aufgetaucht Feuerquallen verletzen mehr als 90 Urlauber in der Ostsee

Rostock · Entlang der Mecklenburgischen Ostseeküste sind allein in Heiligendamm mehr als 90 Menschen von Feuerquallen verletzt worden. Zehntausende Quallen sind dort aufgetaucht.

 Eine Feuerqualle wird an den Ostseestrand von Rostock-Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) angespült. Die Zahl der Quallen in Nord- und Ostsee ist Biologen zufolge stark gestiegen.

Eine Feuerqualle wird an den Ostseestrand von Rostock-Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) angespült. Die Zahl der Quallen in Nord- und Ostsee ist Biologen zufolge stark gestiegen.

Foto: dpa

An der Mecklenburger Ostseeküste kommt es derzeit vermehrt zu Verletzungen von Badegästen durch giftige Feuerquallen. Das berichtet die Ostsee-Zeitung am Montagabend.

Die Wasserwacht habe alleine in Heiligendamm, rund 20 Kilometer von Rostock entfernt, 90 Menschen aufgrund eines Kontaktes mit Feuerquallen behandelt, bestätigte auch der Sprecher des Landkreises Rostock, Michael Fengler dem NDR. Der Zeitung sagte Benjamin Wehner, Wachdienstleiter der Wasserwacht der Stadt Bad Doberan: „Am Sonnabend war es extrem“.

Grund für die Quallenschwemme seien der Ost- und Nordostwind der vergangenen Tage. Sie hätten die tieferen Wasserschichten der Ostsee an die Küste gebracht - und mit ihnen die Feuerquallen. Zehntausende seien gesichtet worden. In einem Fall in Graal-Müritz habe eine Person durch die Berührung der Qualle einen anaphylaktischen Schock erlitten.

In der Regel ist der Kontakt mit Feuerquallen zwar schmerzhaft, aber harmlos. Feuerquallen fangen ihre Beute indem sie sie mit ihrem Schirm umschließen. Wenn die Beute die Tentakeln der Qualle berührt, schießen aus den so genannten Nesselzellen winzige Pfeile in die Opfer und injizieren ein Gift. Dies passiert auch, wenn sie mit Menschen in Berührung kommen. Das Gift kann dann durch die Haut dringen.

Wer in Kontakt mit den Tieren kommt, sollte die Nesseln mit Salzwasser abspülen. Außerdem solle nasser Sand aufgetragen und anschließend abgekratzt werden. Danach soll es helfen, die betroffenen Stellen mit einem nassen Handtuch zu kühlen. Das sagte Manuel Brumme, Einsatzleiter der Rostocker Wasserwacht der Ostsee-Zeitung.

Urlauber müssen sich aber nur bedingt Sorgen um ihren Badeurlaub machen. Die Situation ändert sich durch die Winde täglich. An einem Tag können hunderte Quallen da sein, am nächsten können diese aber wieder verschwunden sein.

Anfang Juli waren vor Mallorca Portugiesische Galeeren gesichtet worden. Mit blau-schimmerndem Körper und bis zu 50 Meter langen Tentakeln ist diese Polypenkolonie in den Weltmeeren unterwegs - und wer mit ihr in Berührung kommt, erleidet starke Schmerzen. Für den Menschen verläuft eine Begegnung mit dem Nesseltier aber nur selten tödlich.

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