Bruchlandung der Emirates-Maschine Feuerwehrmann stirbt bei Löscharbeiten in Dubai

Dubai · Als Flug EK521 hart auf der Landebahn in Dubai aufschlägt, liegt nicht viel zwischen glimpflichem Ausgang und Katastrophe. Am Ende überleben alle 300 Insassen. Auch, weil die Crew offensichtlich hervorragende Arbeit leistete. Ein Feuerwehrmann ist jedoch bei den Löscharbeiten in Dubai ums Leben gekommen.

 Nur noch Schrottwert: Die ausgebrannte Boeing 777-300 der Fluglinie Emirates nach der Bruchlandung in Dubai.

Nur noch Schrottwert: Die ausgebrannte Boeing 777-300 der Fluglinie Emirates nach der Bruchlandung in Dubai.

Foto: str

Es ist ein bizarres Bild. Hunderte Passagiere gehen zügig, aber doch ruhig über das Rollfeld. Weg von dem Flugzeug, das sie gerade aus Indien nach Dubai gebracht hat. Einige Fluggäste hatten sogar noch Zeit, ihre Koffer mitzunehmen, wie ein Internetvideo zeigt.

Und das, obwohl Flug EK521 gerade bei der Landung verunglückt ist: Dicker Qualm steigt im Bildhintergrund in die Luft. Wenige Minuten später erschüttert eine Explosion die Boeing. Flammen brennen das halbe Flugzeug nieder. Dass hier niemand gestorben ist, scheint riesiges Glück zu sein.

Glück vielleicht, doch kein Zufall. Die Evakuierungsmaßnahmen der Fluggesellschaft Emirates, die zu den sichersten der Welt zählt, scheinen am Mittwoch nach Plan funktioniert zu haben, wie Flugsicherheitsexperte Heinrich Großbongardt sagt.

„Dass keinerlei Panik an Bord auftaucht - denn dann ist eine Evakuierung nicht so schnell möglich - auch das gehört zu den Leistungen der Kabinencrew.“ Ansonsten hätte der Mittwoch in Dubai weit schlimmer enden können.

Dabei hatte am Morgen im südindischen Thiruvananthapuram noch alles nach Plan begonnen. Die Boeing 777 hob im Bundesstaat Kerala ab und flog Richtung Golf. Nach gut dreieinhalb Stunden setzte die Maschine auf dem internationalen Airport in Dubai auf - allerdings alles andere als planmäßig.

Video zeigt Explosion

Die Maschine sei bei der Landung plötzlich abgesackt, aufgeschlagen und wieder einige Meter hochgehoben worden, sagte eine Passagierin einem indischen Nachrichtensender. Ein Pilot, der den Vorfall beobachtete, erzählte: „Wir sahen große Flammen, dann schlug der Rumpf auf die Landebahn, und das rechte Fahrwerk brach, danach auch die rechte Turbine.“ Das Flugzeuge habe den Boden dabei zuerst mit dem hinteren Teil berührt.

Sicherheitsexperte Großbongardt sieht keine Hinweise auf technische Probleme während des Fluges wie einen Schaden der Fahrwerk-Hydraulik. Andernfalls wäre das Flugzeug wohl erst einmal über Dubai gekreist, um Treibstoff zu verbrennen, um sicherzustellen, dass bei einer Notlandung möglichst wenig brennbare Flüssigkeit im Tank gewesen wäre. Auch hätte der Flughafen bei Hinweisen auf Probleme alle zur Verfügung stehenden Rettungskräfte an der Landebahn in Position gebracht.

Möglich scheint dem Experten aber, dass sogenannte Scherwinde die Landung erschwerten. Diese Luftströmungen mit schnell wechselnden Richtungen gelten als großes Risiko für startende und landende Flugzeuge. „Es gab in Dubai eine Warnung vor diesen Scherwinden und die Vermutung liegt nahe, dass das eine Rolle gespielt haben könnte.“

Zwei Deutsche unter den Passagieren

Unter den 300 Insassen der in Dubai verunglückten Emirates-Passagiermaschine waren auch zwei Deutsche. Das teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch mit.

Unter anderem seien 226 Fluggäste Inder, 24 aus Großbritannien, elf aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sechs US-Amerikaner und ein Schweizer. Nach ersten Erkenntnissen konnten alle Passagiere unverletzt aus der Boeing gebracht werden, bevor die Maschine auf dem Flughafen ausbrannte.

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