Weiterhin Vulkan-Alarm Flughafen auf Bali wieder geöffnet

Denpasar · Wegen des drohenden Vulkanausbruchs hängen Tausende Urlauber auf Bali fest. Jetzt könnte sich die Lage für sie entspannen: Der internationale Flughafen ist wieder offen. Die Gefahr aber bleibt.

 Ein Mann am Strand von Karangasem auf Bali baden. Im Hintergrund spuckt der Vulkan Mount Agung Rauch und Asche.

Ein Mann am Strand von Karangasem auf Bali baden. Im Hintergrund spuckt der Vulkan Mount Agung Rauch und Asche.

Foto: Donal Husni

Auf der Ferieninsel Bali brodelt der Vulkan Agung gefährlich vor sich hin - doch zumindest können die ersten Touristen nun wieder nach Hause. Nach zweieinhalb Tagen Flugverbot ging der internationale Flughafen der Insel-Hauptstadt Denpasar wieder in Betrieb.

Weil sich der Wind drehte und die Vulkanasche in eine andere Richtung trieb, konnten die ersten Maschinen wieder starten. Rund um den Berg gilt aber weiter Alarmstufe Rot.

Der Flughafenbetrieb wurde um 15.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr MEZ) wieder aufgenommen, früher als erwartet. Möglich war dies, weil die Vulkanasche südostwärts trieb, weg vom Flughafen. Insgesamt fielen jedoch mehr als 400 Flüge aus, rund 60 000 Passagiere mussten sich in Geduld üben. Die meisten Touristen auf Bali, das zu Indonesien gehört, kommen aus Australien. Aktuell sollen aber auch mehr als 5000 Deutsche auf der Insel sein.

Mit der Wiedereröffnung dürfte sich die Lage am Flughafen nun entspannen. Allerdings wird es Tage dauern, bis der Rückstand aufgeholt ist. Zudem wird befürchtet, dass sich der Wind wieder dreht und der Flughafen dann erneut dicht gemacht werden muss. Die Vulkanasche könnte die Triebwerke von Passagiermaschinen beschädigen.

Rund um den 3000 Meter hohen Gunung Agung ("Wunderbarer Berg") gilt immer noch die höchste Alarmstufe. Das Gebiet wurde im Umkreis von zehn Kilometern zur Sperrzone erklärt. Etwa 100 000 Anwohner wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Nach neuesten Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde haben aber nur etwa 40 000 in Notunterkünften Zuflucht gesucht. Viele wollen die Gegend nicht verlassen, weil sie Diebstahl und Plünderungen fürchten. Selbst Schulkinder werden in der Gegend nach wie vor unterrichtet. Zum Schutz vor dem Vulkanstaub bekamen sie Atemmasken.

Über dem Agung stand weiterhin eine gewaltige Rauchwolke von mehr als drei Kilometern Höhe. Immer wieder waren kleinere Eruptionen zu hören. Ob es tatsächlich einen gewaltigen Ausbruch geben wird, weiß bislang niemand. Ein Vulkan-Experte der indonesischen Regierung, Gede Suantika, hatte schon am Dienstag gesagt, jetzt sei die "kritische Phase" erreicht. Die größte Sorge ist, dass der Vulkan sich beruhigt, die Menschen zurückkehren - und es dann plötzlich zu einer großen Eruption kommt.

Beim jüngsten Ausbruch des Agung waren 1963/64 mehr als 1100 Menschen ums Leben gekommen. Der Inselstaat Indonesien mit seinen mehr als 250 Millionen Einwohnern liegt auf dem Pazifischen Feuerring. In dem Gebiet treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander, es kommt oft zu Erdbeben und vulkanischen Eruptionen. In Indonesien gibt es insgesamt etwa 130 aktive Vulkane.

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