Frankfurter Museum zeigt Mode als Kunst

Frankfurt/Main · Mode im Museum? Das Frankfurter Museum für Moderne Kunst (MMK) zeigt - zwischen Kunstwerken - Kleider, die nicht zum Tragen entworfen wurden. Sie stammen von dem in Dresden geborenen Designer Kostas Murkudis.

 Der Designer Kostas Murkudis in der Ausstellung "Tuchfühlung". Foto: Arne Dedert

Der Designer Kostas Murkudis in der Ausstellung "Tuchfühlung". Foto: Arne Dedert

Foto: DPA

2013 hatte er Museen in Frankfurt, Paris und Kyoto Arbeitsmaterialien, Entwürfe und Unikate geschenkt. Das MMK hat daraus nun die Ausstellung "Tuchfühlung" gemacht, die bis Februar 2016 am Erweiterungs-Standort "MMK2" im Bankenviertel zu sehen ist.

Die Schau will keine Retrospektive und erst recht keine Modenschau sein, wie Kurator Peter Gorschlüter betonte. Sie solle Analogien suchen zwischen Kunst und Mode - und dafür wurde der "Grenzgänger" Murkudis ausgesucht. Der 55-Jährige arbeitete als Kreativdirektor für große Marken wie Balenciaga und mit Helmut Lang, bevor er 1994 sein eigenes Label gründete. Seit 2009 entwirft er "Laborkollektionen", die nicht zur Vermarktung gedacht sind.

Zwischen modernen Kunstwerken, die Murkudis aus der Sammlung des MMK ausgewählt hat, sind solche Stücke ausgestellt, etwa aus Bast oder Schaumstoff. Kleider aus transparentem Stoff schweben vor einer leuchtenden weißen Wand, an einer Stange hängt wie ein Regenbogen aus Stoff das gleiche Seidenkleid in 142 verschiedenen Farben.

"Wir wollen die vielfältigen und subtilen Bezüge zwischen Mode und bildender Kunst zeigen", sagte MMK-Chefin Susanne Gaensheimer. Die Ausstellung sei ein Beweis dafür, wie weit der Horizont der bildenden Kunst inzwischen geworden sei. Im Herbst widmet das MMK eine Ausstellung dem Choreographen William Forsythe.

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