Ein Drittel vollen Impfschutz So ist die Impf-Situation in Frankreich

Frankreich · Trotz schlechten Starts ist inzwischen ein Drittel aller Franzosen mindestens ein Mal geimpft. Heftig diskutiert wird eine Impf-Pflicht für das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen.

 Die Delta-Variante breitet sich in Frankeich schnell aus. (Symbolbild)

Die Delta-Variante breitet sich in Frankeich schnell aus. (Symbolbild)

Foto: dpa/Boris Roessler

Frankreich ist in die Impfkampagne mit großen Schwierigkeiten gestartet. Der Grund dafür waren neben dem fehlenden Impfstoff vor allem eine schlechte Organisation. Inzwischen sind allerdings über die Hälfte der Franzosen mindestens ein Mal geimpft, rund ein Drittel hat den vollen Schutz. Angesichts der Bedrohung durch die neue Delta-Variante will die Regierung noch einmal aufs Tempo drücken. Heftig diskutiert wird, eine Impf-Pflicht für das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen einzuführen. Damit sollen die vulnerablen Gruppen geschützt werden. Dass eine solche Regelung umgesetzt wird, ist im Moment allerdings ebenso unwahrscheinlich wie eine allgemeine Impfpflicht für alle Franzosen.

Die Delta-Variante breitet sich in Frankeich schnell aus. War sie im Juni noch für weniger als 5 Prozent der positiven Fälle verantwortlich, ist sie nach Angaben des Gesundheitsministeriums inzwischen bei fast 40 Prozent der positiv Getesteten nachzuweisen. Positiver Nebeneffekt: angesichts dieser Bedrohung lassen sich, nach einer Phase der „Impf-Müdigkeit“, auch wieder mehr Menschen freiwillig impfen.

Viele Ärzte fordern inzwischen, die Personen direkt anzusprechen, die noch nicht geimpft sind. Die nationale Datenschutzbehörde hat am Mittwoch zugestimmt, dass die dafür notwendigen Informationen von der gesetzlichen Krankenversicherung weitergegeben werden dürfen. Das dürfe allerdings nur auf Wunsch eines Arztes geschehen und nicht systematisch an alle Mediziner erfolgen. Zudem müssten die Listen gelöscht werden, sobald diese „Sensibilisierungskampagne“ beendet ist. Auch dürften die kontaktierten Menschen nicht zu einer Impfung gedrängt oder überredet werden. Ziel sei es, die Betroffenen zu informieren und aufzuklären.

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