Burka führt Fahnder auf Spur Frankreichs "Helikopter-Ausbrecher" gefasst

Paris · Drei Monate nach seiner spektakulären Helikopter-Flucht aus einem französischen Gefängnis hat die Polizei den bekannten Kriminellen Redoine Faïd gefasst. Der 46-Jährige und sechs weitere Menschen wurden festgenommen, berichtete Staatsanwalt François Molins.

 Porträt des französischen Kriminellen Redoine Faïd auf der Interpol-Website.

Porträt des französischen Kriminellen Redoine Faïd auf der Interpol-Website.

Foto: INTERPOL via AP

Bei der Fahndung wurde auch eine junge Frau überwacht. Sie nahm mit dem Auto einen mit einer Burka bekleideten Menschen mit, "dessen Aussehen vermuten ließ, dass es sich um einen Mann handelte", sagte der Chef-Ermittler.

Faïd wurde am frühen Mittwochmorgen in der Gemeinde Creil nördlich von Paris gefasst. Es gab keine Zwischenfälle, obwohl der Ausbrecher einen geladenen Revolver in Reichweite liegen hatte. Die Fahnder nahmen an Ort und Stelle auch Faïds Bruder, einen Neffen und eine Frau fest. Ermittler stellten unter anderem zwei Burkas - also Ganzkörperschleier - und eine automatische Waffe vom Typ Uzi sicher.

Der schon mehrfach zu Freiheitsstrafen verurteilte Faïd war am 1. Juli aus einem Gefängnis südöstlich der französischen Hauptstadt ausgebrochen. Bewaffnete Komplizen hatten einen Hubschrauber in ihre Gewalt gebracht und waren damit in einen Hof der Einrichtung gelangt. Der Ausbruch dauerte nur wenige Minuten, niemand wurde verletzt.

Faïd war im Jahr 2013 schon einmal aus dem Gefängnis ausgebrochen. Damals hatte er vier Aufseher als Geiseln genommen. Im vergangenen April hatte ein Gericht Faïd wegen seiner mutmaßlichen Rolle beim vereitelten Plan für einen Raubüberfall im Jahr 2010 zu 25 Jahren Haft verurteilt. Bei einer Verfolgungsjagd war damals eine Polizistin getötet worden.

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