Krefeld Frau zeigt Kinderpornografie an – und verliert Job
Krefeld · Nachdem sie der Polizei gegen den Willen ihres Chefs einen Verdacht auf Kinderpornografie gemeldet hatte, ist die Mitarbeiterin eines Fotogeschäfts gefeuert worden. Von der Stadt Krefeld und der Polizei aber bekam die 24 Jahre alte Frau den Preis "Bürger mit Zivilcourage".
Insgesamt wurden zwölf Preisträger ausgezeichnet, teilte die Stadt am Dienstag über die Verleihung am Montag mit. Der Verdacht, den die Frau angesichts der Fotos von nackten Kindern hatte, habe sich bestätigt.
Der Täter sei ermittelt worden. In dem Betrieb aber bekam die Mitarbeiterin die Kündigung und ein schlechtes Zeugnis. Durch Vermittlung der Polizei sei dies bei der Agentur für Arbeit ausgeräumt worden, erklärte die Stadt.
Stadt und Polizei in Krefeld würdigen seit 2007 besonders couragierte Einsätze von Bürgern; 71 sind es nun. Unter den Ausgezeichneten war am Montag eine 18-Jährige, die einen Mann vom Selbstmord abhielt, sowie ein 16-Jähriger, der einen Wohnungseinbruch bemerkte, den Täter stoppte und die Polizei rief.
Ein anderer Preisträger hatte bemerkt, dass ein Nachbar drei kleine Kinder mit einem Rohr verprügelte, und die Polizei geholt. Der Täter sei inzwischen zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, berichtete die Stadt.