Tatort "Frühstück für immer" Frauenbild voller Klischees

BONN · Frauen wollen nur das eine: irgendeinen Mann. Erst recht, wenn sie jenseits der 40 sind. So klischeebeladen ist das Frauenbild, das im Leipziger Tatort "Frühstück für immer" transportiert wird.

Der drittletzte Fall des Leipziger Teams: Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke).

Der drittletzte Fall des Leipziger Teams: Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke).

Foto: MDR/Steffen Junghans

Schon erstaunlich, dass dafür ein weibliches Trio aus Regisseurin Claudia Garde, Drehbuchautorin Karin Bühlig und Kamerafrau Birgit Gudjonsdottir verantwortlich zeichnet.

Zwei Schüler finden Julia Marschner (Oana Solomon) morgens erwürgt im Park. Am Abend zuvor hat sich die attraktive Frau mit zwei Freundinnen auf einer Ü40-Party amüsiert und nach potenziellen Begleitern für die Nacht oder fürs Leben umgesehen. "Sie wollte nicht einfach so verschwinden als Frau", sagt ihre Freundin. Ein Verlangen, das tödlich endet.

Das Ermittlerduo Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) trifft gleich auf eine ganze Reihe männlicher Verdächtiger: Ist der Flirt-Coach, dessen professionellen Rat sie zuvor gesucht hatte, Julia Marschner zum Verhängnis geworden?

[kein Linktext vorhanden]Oder ist ihr die Bekanntschaft des Schönheitschirurgen nicht gut bekommen, der tagsüber eine bürgerliche Ehe führt, aber nachts seinen perversen Neigungen nachgeht? Oder teilte sie ihr Bett mit dem nichtsnutzigen Freund der Tochter, die diesen entgegen aller guten Ratschläge unbedingt heiraten will, um nicht wie ihre Mutter und deren Freundinnen als Single zu enden?

Im drittletzten Fall von Saalfeld und Keppler steht am Ende jedenfalls zweifelsfrei fest, um wen es schade ist: Um Martin Wuttke. Sonst um niemanden.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort