Gefängnis-Umzug: 440 schwere Jungs wieder hinter Schloss und Riegel

Düsseldorf · Es war der größte Gefangenen-Transport der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen: 440 Häftlinge sind am Freitag vom 120 Jahre alten Gefängnis "Ulmer Höh'" in Düsseldorf in den wenige Kilometer entfernten 190 Millionen Euro teuren JVA-Neubau nach Ratingen verlegt worden.

 Im Bus werden Insassen der JVA Düsseldorf zum neuen Gefängnis in Ratingen transportiert.

Im Bus werden Insassen der JVA Düsseldorf zum neuen Gefängnis in Ratingen transportiert.

Foto: dapd

"DieLogistik hat reibungslos funktioniert", sagte Gefängnis-ChefBernhard Lorenz. Die Gefangenen hätten früh morgens pünktlich paratgestanden. Gegen 5.30 Uhr habe der erste Gefangenen-Bus mit positivgespannten Gefangenen die Ulmer Höh' verlassen.

In fünf Bussenwurden die schweren Jungs im Pendelverkehr chauffiert. Inzwischenseien alle in Ratingen hinter nagelneuen Schlössern und Riegeln undkämen "aus dem Staunen nicht heraus".

Beim Umzug war die gesamteHabe der Gefangenen kontrolliert worden: "Dabei haben wir in einemgroßen Stück Käse, das ausgehöhlt war, ein Handy entdeckt", sagteLorenz.

NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) hatte das neueGroßgefängnis am Stadtrand von Düsseldorf vor zwei Wochenvorgestellt. Der Komplex ist für bis zu 855 Gefangene ausgelegt. Esist die größte Investition in den nordrhein-westfälischenStrafvollzug seit mehr als 50 Jahren.

Der neue Haft-Komplex auf 17Fußballfeldern Fläche ersetzt drei Gefängnisse: Die Ulmer Höh' inDüsseldorf, in der schon Serienmörder Peter Kürten schmorte, sowieGefängnisse in Duisburg und Oberhausen. Eine neue Sporthalle bieteteinen Kardio-Bereich und ein Angebot "Ü 50" für die zunehmendälteren Gefangenen. Ein großer Werkstattbereich hat auf 5000Quadratmetern 400 Arbeitsplätze für die Häftlinge.

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