Polizeieinsatz in Lengerich Geiselnehmer von Kindersportgruppe drohte mit Bombe

Lengerich · Schock beim abendlichen Sport. In einer Turnhalle in Lengerich hat ein Einzeltäter am Montagabend zahlreiche Geiseln genommen. Er bedrohte eine Übungsgruppe mit Kindern und Jugendlichen sowie zwei Betreuerinnen.

 Polizeiautos stehen vor der Sporthalle in Lengerich.

Polizeiautos stehen vor der Sporthalle in Lengerich.

Foto: Nord-West-Media TV

Ein Geiselnehmer hat in einer Sporthalle im münsterländischen Lengerich Dutzende Kinder und Jugendliche sowie zwei Betreuerinnen etwa eine Stunde lang festgehalten und bedroht. Nach ersten Erkenntnissen betrat der Täter am Montagabend gegen 17.14 Uhr die Turnhalle und drohte mit dem Zünden einer Bombe, wie die Polizei mitteilte. Zu dem Zeitpunkt waren 43 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren mit ihren beiden Betreuerinnen in der Halle. Verletzt wurde niemand. Der mutmaßliche Täter, ein 25-jähriger Mann, wurde festgenommen. Das Motiv war zunächst unklar.

Gegen 18.20 Uhr überwältigten Spezialkräfte den Mann und nahmen ihn fest. Eine Waffe hatte er nicht bei sich. Was genau in der Zwischenzeit in der Turnhalle geschah, war zunächst noch ungewiss. Der Geiselnehmer habe einige zusammenhangslose Forderungen gestellt. Danach ließ er zuerst die Kinder gehen. Etwas später konnten auch die beiden 23 Jahre alten Betreuerinnen die Halle verlassen. Die Betroffenen wurden zwischenzeitlich von der Polizei in einem benachbarten Baumarkt betreut.

Warum der Täter die Kinder als Geiseln nahm und warum er die Sporthalle auswählte, war zunächst nicht bekannt. „Die Vernehmungen und die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern an“, twitterte die Polizei. Die Ermittler gingen auch Hinweisen nach, wonach der 25-Jährige psychisch erkrankt sein könnte. Nach dem Ende der Geiselnahme durchsuchten Polizisten mit Sprengstoffspürhunden die Halle, sie fanden aber nichts Verdächtiges.

Die Polizei meldete wenige Stunden nach dem Ende der Geiselnahme, dass alle Kinder und Jugendlichen inzwischen in der Obhut ihrer Eltern seien. Auch die beiden Frauen, die die Gruppe betreuten, seien „augenscheinlich unverletzt“.

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