Ausgekaut Das Ende von Wrigley’s Spearmint Gum

Meinung | Bonn · Ein Kaugummi wird aus dem Sortiment genommen. An sich kein Drama. Aber da kommen Erinnerungen hoch an alte Zeiten, als der Kaustreifen begehrt war. Und an eine Werbung, die bei unserem Autor Fragen aufwirft. Eine Glosse.

Wrigleys Spearmint Kaugummis im Fifties-Design.

Wrigleys Spearmint Kaugummis im Fifties-Design.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Es gibt Werbespots, die bei aller Lächerlichkeit so einprägsam sind, dass sie über Jahrzehnte in hinteren Windungen des Gehirns haften bleiben wie der berühmte Kaugummi an der Schuhsohle und beim ersten Schlüsselreiz sofort wieder in Dauerschleife ablaufen. Und sei es musikalisch. Die Älteren unter uns werden zur Zeile „Wrigley’s Spearmint Gum, Gum, Gum ...“ mutmaßlich automatisch in einen flotten Wanderrhythmus verfallen, derweil ein Bariton dazu besagte Zeile brummt und ein glockenheller Chor den Konsumenten in spe zu motivieren versucht: „Nimm die große echte Frische.“ Dazu sah der umworbene Kunde dann Mitte der 80er Jahre jugendliche Menschen, die trotz sperrigen Gepäcks munter durch sonnengeflutete Settings stromerten.