Leichenteile in Reisetasche Grausiger Fund stellt Polizei im Münsterland vor Rätsel

Ostbevern · Ein abgetrennter Arm und ein abgetrenntes Bein: Spaziergänger machten in Westfalen einen grausigen Fund. Die Leichenteile gehörten zu einer Frau. Die Ermittler wissen nicht, wer sie war und wer sie tötete.

Ein grausiger Fund stellt die Polizei im Münsterland vor Rätsel. Spaziergänger entdeckten bei einem Sonntagsausflug in Ostbevern eine Reisetasche mit Leichenteilen. "Die Teile des Arms und des Beins gehören zu einem weiblichen Körper. Sie wurden vermutlich mit einem stumpfen Messer abgetrennt", berichtete am Montag der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Münster, Heribert Beck. "Wir gehen davon aus, dass die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens wurde." Die Identität der Toten war am Montag zunächst nicht bekannt. Die Tasche wurde neben einem Wirtschaftsweg zwischen Bauernhöfen in einem Gebüsch gefunden.

Eine Mordkommission nahm ihre Arbeit auf. Am Fundort, der kleinen Bauerschaft Überwasser bei Ostbevern, suchten die Ermittler am Montag nach dem Rest des Körpers. Leichenspürhunde sollten mögliche Spuren verfolgen. Auch ein Hubschrauber wurde eingesetzt. Es sei allerdings auch möglich, dass der Täter ein Auto benutzt und die Leichenteile an verschiedenen Orten verteilt habe, sagte Beck. Die Rechtsmediziner gingen davon aus, dass die Tat am Sonntag geschehen sei.

Einem Online-Bericht der "Münsterschen Zeitung" zufolge hatte eine Familie - Vater, Mutter und zwei Kinder - die Gliedmaßen bei einem Sonntagsspaziergang entdeckt. Laut der Zeitung fanden die Rechtsmediziner bei der Obduktion leichte Altersflecken auf dem Handrücken, das Opfer war demnach keine junge Frau mehr.

Der Fund sorgt in dem 300-Einwohner-Ort Überwasser für Unruhe. "Wir machen uns natürlich schon viele Gedanken, wer so etwas gemacht hat und wer das Opfer sein könnte", sagte eine Anwohnerin den "Westfälischen Nachrichten" (online). Noch am Samstagabend sei in der Bauerschaft ein sehr schöner Polterabend gefeiert worden. "Normalerweise ist das hier sehr friedlich. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas bei uns passiert", sagte die Frau der Zeitung.

"Wir sind zur Zeit immer noch dabei, Spuren am Fundort zu sichern und den Nahbereich nach weiteren Hinweisen abzusuchen", berichtete der Leiter der zehnköpfigen Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Herbert Mengelkamp. "Nach der ersten Bewertung des Spurenbildes muss der Fundort nicht zwingend auch der eigentliche Tatort sein, also der Ort, wo die Frau getötet und die Extremitäten abgetrennt worden sind."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort