Drauf reingefallen? Das waren die schönsten April-Scherze in diesem Jahr

Bonn · Greta Thunberg hört auf zu streiken, der Kölner Zoo lässt Elefanten Kaffeebohnen verdauen und der Botanische Garten Bonn stellt langsam auf Plastikpflanzen um - wir haben die schönsten April-Scherze aus diesem Jahr gesammelt.

Auch in diesem Jahr haben sich Institutionen und Firmen wieder daran gemacht, zum 1. April die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verwischen. Ein Überblick über Scherze zum Monatswechsel:

Kölner Zoo lässt Elefanten Kaffee veredeln

Der Kölner Zoo hat angekündigt, dass die 16 ansässigen Elefanten des Elefantenparks künftig für die Veredelung von Kaffeebohnen eingesetzt werden. Wie bei dem als "Kopi Luwak" aus Südostasien bekannten Katzen-Kaffee würden die Tiere mit den Bohnen gefüttert. Bei der Verdauung würden spezielle Fermentationsprozesse für einen einzigartigen Geschmack sorgen. "Kenner beschreiben diesen als rheinisch-intensiv, aromatisch-nussig und sehr bekömmlich im Abgang. Dieses Urteil freut uns natürlich sehr", so Zoovorstand Christopher Landsberg.

Plastik-Buchsbaum wird Pflanze des Monats

Er sei immergrün, robust und durch seine Kugelform besonders attraktiv: Der Kunststoff-Buchsbaum, lateinisch "Buxus plasticus", wurde vom Botanischen Garten der Uni Bonn zur Pflanze des Monats April 2019 gekürt. Der letzte Sommer habe gezeigt, dass sich Gärten mit dem beginnenden Klimawandel auseinandersetzen müssten. Zudem sei die Auszeichnung der Auftakt eines neuen Themenschwerpunktes. Immerhin seien in immer mehr privaten Gärten "geschmackvolle Kompositionen aus Beton, Schotter und Kunststoffelementen" zu finden.

Beethoven-Konzert für Didgeridoo gefunden

Wie der Deutschlandfunk berichtet, wurde in Bonn ein Beethoven-Konzert für das Didgeridoo entdeckt. Lediglich der erste Satz ist vollständig erhalten, dessen Uraufführung zum 250. Geburtstag des Komponisten geplant ist. Schon 1804 kam Beethoven zum ersten Mal in Kontakt mit dem australischen Hornblasinstrument der Aborigines, ließ sich allerdings erst ein paar Jahre später von seinem Dichter-Kollegen Goethe überzeugen, sich weiter damit auseinanderzusetzen.

Frank Thelen nimmt bei "Let's Dance" teil

Der Bonner Startup-Investor Frank Thelen hat per Twitter bekannt gegeben, dass er an der nächsten Staffel der RTL-Show "Let's Dance" teilnehme. Er habe lange über die Entscheidung nachgedacht, letztendlich hätte ihn jedoch seine Kollegin Judith Williams überzeugt. Williams ist wie Thelen Juror bei "Die Höhle der Löwen".

Wüstenbussard auf Verkehrssünderjagd

Einen hochspezialisierten neuen Ermittler präsentierte die Polizei im nordrhein-westfälischem Hagen: Wüstenbussard Lennart soll für sie mit einer umgeschnallten Spezialkamera das Einsatzgeschehen in die Kommandozentrale übertragen und Jagd auf Verkehrssünder machen.

Dafür werde Lennart etwa trainiert, "mit seinen scharfen Augen" die Benutzung von Handys am Steuer und ähnliche Delikte zu erkennen und "beweissicher mit der Kamera aufzuzeichnen", teilten die Beamten mit. Der Einsatz von Greifvögeln bei der Polizei sei ein Trend. So hätten niedersächsische Kollegen die Eignung von Truthahngeiern zur Leichensuche getestet. Das ist übrigens kein Aprilscherz.

Google präsentiert App zur Kommunikation mit Tulpen

Traditionell kreativ zum 1. April wird auch der US-Internetkonzern Google: In diesem Jahr präsentierte er unter anderem eine App, mit der Kunden in den Austausch mit Tulpen treten können. "Dank großer Fortschritte in der künstlichen Intelligenz" sei es ihm gelungen, die wissenschaftlich belegten Signale zu entschlüsseln, die Tulpen über ihre Wurzeln austauschten, berichtete das Unternehmen.

Nach ausgiebigen Tests auf einer großen niederländischen Tulpenfarm habe in den firmeneigenen Heimassistenten eine Funktion integriert werden können, die "Tulpisch" in Dutzende menschliche Sprachen übersetzen könne. Das habe sich auch aus sozialer Sicht als sehr gewinnbringend erwiesen. Es habe sich herausgestellt, dass Tulpen "ausgesprochen geschwätzig" seien. Außerdem seien sie gute Zuhörer und gäben bei entsprechender Aufmerksamkeit "gute Ratschläge".

Leipzig: Gesundheitschip in Brotdosen

Mit einem Chip in den Brotdosen von Kitakindern will die Leipziger Stadtverwaltung die Gesundheitserziehung revolutionieren. Sensoren errechneten "in Echtzeit" Kalorien- und Nährstoffgehalt und glichen diese mit den Gesundheitsdaten des Kindes ab. Sollte die Dose etwa zu viele Süßigkeiten enthalten, alarmiere eine App die Erzieherin. Sie könne "umgehend pädagogisch eingreifen und mit alternativem Nahrungsangebot oder zusätzlichen Bewegungseinheiten reagieren".

Das Projekt sei Teil einer umfassenderen Vernetzungsoffensive, hieß es. Leipzig plane unter anderem auch die Einführung eines Transpondersystems für eine personalisierten Ampelschaltung. Dabei berechne ein Algorithmus aus den Signalen herannahender Fußgänger und Autofahrer optimale Grünphasen. Geplant sei, später auch Daten wie Einkommen und Beruf zu berücksichtigen. Bürger sollten Chips zudem mit "VIP-Punkten" aufladen können, um schneller voranzukommen.

Hamburger Feuerwehr eröffnet Bergwacht

Gedanken über Verbesserungen machte sich auch die Berufsfeuerwehr in Hamburg: Sie nahm zum 1. April eine Bergwacht in Dienst. Eine Führungskraft sei bei einem Aufenthalt in Bayern auf eine "riesige Fähigkeitslücke" im Bereich der Bergrettung aufmerksam geworden, erklärten die Einsatzkräfte in einem Videoclip.

Daher seien die Experten der Hamburger Höhenrettungsabteilung über Monate hinweg weiterqualifiziert worden. Zur Begründung verwies die Feuerwehr unter anderem auf große Besucher- und Touristenströme am Hamburger Berg, einer von zahlreichen Kneipen gesäumten Nebenstraße der Reeperbahn. Nur auf die Anschaffung von Lawinensuchhunden sei verzichtet worden, hieß es. In der Hansestadt schneie es zu wenig.

Wörterbuch für Polizeideutsch

An ihrer Bürgernähe arbeitet die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern. Ab Sommer werde sie ein vom Landeskriminalamt (LKA) herausgegebenes Wörterbuch zur Übersetzung von Polizeisprache in Deutsch erhältlich sein, berichteten die Beamten. IT-Experten arbeiten außerdem bereits an einer App. Als besondere Form der Verwaltungssprache sei die Polizeisprache für Außenstehende aufgrund von Fachwörtern sowie "syntaktischen und morphologischen Besonderheiten" kaum zugänglich.

Das neue Nachschlagewerk im handlichen Taschenbuchformat solle dies ändern und Menschen bei "polizeilichem Kontakt" die Kommunikation mit Beamten gestatten. "Wenn unsere Kollegen vor Ort nun auf einen defekten 'Fahrtrichtungsanzeiger' hinweisen, weiß der Pkw-Fahrer sofort nach einem kurzen Blick in unser Wörterbuch, dass er seinen Blinker reparieren muss", freute sich LKA-Vizechef Thomas Krense.

Greta Thunberg hört auf zu streiken

Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat ihre Anhänger auf Twitter in den April geschickt. In der Nacht zu Montag schrieb die 16-jährige Schülerin: „Nachdem ich mit so vielen unserer Anführer gesprochen habe, habe ich nun verstanden, dass sie die Klimakrise im Griff haben. Sie verstehen die Dringlichkeit und sind bereit zu handeln. Deshalb habe ich jetzt entschieden, nicht weiter zu streiken und wieder zur Schule zu gehen. Ich werde freitags nicht länger streiken.“

Später löste Thunberg den Scherz dann auf und schrieb: „Ich mache natürlich nur Spaß.“

Seit August 2018 streikt die 16-Jährige für mehr Klimaschutz weltweit. Ihr Protest hat inzwischen Menschen in der ganzen Welt inspiriert, freitags auf die Straße zu gehen, um für eine andere Klimapolitik einzutreten. Am Samstag wurde die junge Schwedin in Berlin mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.

Mit Material von afp und dpa.

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