Kein Heineken mehr Niederländisches Lokal wechselt zu deutschem Bier

Uden · Für niederländische Patrioten dürfte das ein schwerer Schlag sein. Ein Lokal in der Gemeinde Uden wechselt von Heineken auf deutsches Pils. Der Grund dafür ist so banal wie nachvollziehbar.

 Ab dem neuen Jahr gibt es in dem niederländischen Lokal „De Nachtegaal“ kein Heineken mehr, sondern Pils aus Deutschland.

Ab dem neuen Jahr gibt es in dem niederländischen Lokal „De Nachtegaal“ kein Heineken mehr, sondern Pils aus Deutschland.

Foto: DPA

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Nationalstolz manchmal auch. In diesem Fall wird so mancher Gast des Lokals „De Nachtegaal“ in der niederländischen Gemeinde Uden bald auf eine harte Probe gestellt. Zum Jahreswechsel verabschiedet sich Inhaberin Anke Wijdeven nämlich von einem nationalen Kulturgut.

Dreißig Jahre lang wurde in dem Lokal das bekannte niederländische Bier Heineken ausgeschenkt. Doch damit ist nun Schluss. Wie der Fernseh- und Radiosender „Omroep Brabant“ berichtet, kommt ab dem 1. Januar – glühende niederländische Patrioten müssen jetzt ganz stark sein – deutsches Pils aus dem Zapfhahn, gebraut im niedersächsischen Holzminden.

Alles wird teurer, das Bier nicht

Nun ist es nicht so, dass das Lokal von „Mofs“, wie Deutsche in den Niederlanden abwertend bezeichnet werden, unterwandert wurde und als Außenposten zur alkoholischen Germanisierung des Nachbarlandes dienen soll. Vielmehr hat Inhaberin Wijdeven praktisch gedacht. Weil Heineken dem Bericht von „Omroep Brabant“ zufolge nach zwei Preiserhöhungen in diesem Jahr die nächste für den Jahreswechsel angekündigt hat, hatte sich Wijdeven nach einer günstigeren Alternative umgesehen und war in Deutschland fündig geworden.

Infolgedessen zahlen die Gäste im „De Nachtegaal“ ab dem kommenden Jahr deutlich weniger fürs Bier. „Ein Bier kostet bei uns jetzt 2,75 Euro, bald sind es 2,25 Euro“, sagte Wijdeven gegenüber „Omroep Brabant“. Bei Geld hört die Freundschaft auf – vielleicht auch der Patriotismus. Ob die Gäste den Unterschied schmecken? Man habe die Gäste bereits über den Wechsel informiert und sie seien neugierig auf die Qualität, so die Wirtin.

Aber mit einem Glas Pils aus Deutschland auf einen Sieg der Elftal gegen die DFB-Elf anstoßen, könnte dann doch zu weit gehen. Anke Wijdeven sollte ein, zwei Kästen Heineken für solche Notfälle bereithalten.

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