Dramatische Rettung Heißluftballon verfängt sich in Bottrop in Strommast

Bottrop · Ein Heißluftballon hat sich in Bottrop in einer Stromleitung verfangen. Der Korb baumelte stundenlang in knapp 70 Metern Höhe. Die Rettung war kompliziert.

 Höhenretter der Feuerwehr klettern zu dem Korb eines Heißluftballons der sich in einer Hochspannungsleitung verfangen hat.

Höhenretter der Feuerwehr klettern zu dem Korb eines Heißluftballons der sich in einer Hochspannungsleitung verfangen hat.

Foto: Caroline Seidel/dpa

Nach der Rettung aller sechs Insassen eines verunglückten Heißluftballons in Bottrop steht nun die Bergung des Ballons bevor. Dieser hatte sich in knapp 70 Meter Höhe an der Spitze eines Strommasts verfangen und sollte auch über Nacht dort hängen bleiben, wie ein Sprecher der Feuerwehr am späten Sonntagabend sagte. „Am Montag übernimmt dann der Netzbetreiber und kümmert sich.“ Wie genau der Ballon dann geborgen werden soll, war noch unklar.

Der Heißluftballon hatte sich am frühen Sonntagabend in den Stromleitungen verheddert, der Korb mit sechs Insassen baumelte an der Spitze des Strommasts. Höhenretter kletterten in dem Mast hinauf und sicherten zuerst den Korb, damit er nicht abstürzen konnte. Dann wurden die sechs Menschen, laut Feuerwehr mehrere junge Erwachsene und die Ballon-Crew, nach und nach abgeseilt. Sie alle kamen wohlbehalten unten an, wurden aber vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Der letzte Insasse kam erst gegen 23.20 Uhr am Boden an - mehr als fünf Stunden hatte er in dem Korb ausharren müssen.

Und die Insassen hatten dabei noch großes Glück: Nur der Ballon mit seiner nicht stromleitenden Hülle, nicht der Korb selbst, kam mit den Leitungen in Berührung. Während der Rettungsaktion wurde der Strom an den Leitungen abgestellt. „Damit wir sicher arbeiten können“, sagte der Feuerwehrsprecher. Es sei aber zu keinen Einschränkungen in der Stromversorgung gekommen. An den Leitungen sei eine Spannung von 380 000 Volt, sagte ein Sprecher des Netzbetreibers Amprion einem „Bild“-Reporter. Das sei lebensgefährlich.

Auswirkungen hatte der Unfall auch auf den Verkehr rund um die Einsatzstelle: Die betroffene Essener Straße war für die Dauer des Einsatzes in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Auch die Abfahrt Bottrop-Süd der A42 war nicht befahrbar. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kam es durch den Unfall auch zu erheblichen Problemen beim Schienenersatzverkehr der S9 zwischen Essen und Bottrop.

Erst im Juni war es im Münsterland zu einem Unfall mit einem Heißluftballon gekommen. Bei dem Absturz auf einem Feld wurden sechs Menschen verletzt, drei von ihnen schwer.

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