Berliner Bahnhof Herabstürzende Betonteile - Fahrgäste entgehen Unglück

BERLIN · Schreck im Berliner Bahnhof Friedrichstraße: In dem trubeligen Verkehrsknotenpunkt brechen plötzlich schwere Betonbrocken aus der Decke.

 Feuerwehrleute und ein Polizist stehen am 13.12.2012 im S-Bahnhof Friedrichstraße in Berlin hinter herabgefallenen Deckenteilen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben bei dem Vorfall niemand.

Feuerwehrleute und ein Polizist stehen am 13.12.2012 im S-Bahnhof Friedrichstraße in Berlin hinter herabgefallenen Deckenteilen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben bei dem Vorfall niemand.

Foto: dpa

Mitten im Berliner Bahnhof Friedrichstraße sind Fahrgäste nur knapp einem Unglück entgangen. In einer Passage des wichtigen Verkehrsknotenpunktes stürzten am Donnerstag schwere Betonteile der Decke ab. Verletzt wurde bei dem Vorfall im Erdgeschoss niemand, wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr sagte. Die Ursache war zunächst völlig unklar. Ein Gleis und ein Teilbereich der Eingangshalle wurden aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres abgesperrt. Laut Feuerwehr wurden dort weitere kritische Stellen entdeckt, die näher untersucht werden müssten.

Am Vormittag hatte sich plötzlich ein laut Feuerwehr 20 bis 25 Kilogramm schwerer Betonbrocken gelöst und war durch die Deckenverkleidung gestürzt. Eine Frau, neben der das Deckenstück aufschlug, erlitt einen Schock, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Sie musste allerdings nicht ärztlich behandelt werden.

In dem Bahnhof, der in den Jahren 1995 bis 1999 komplett saniert worden war, werden nach Bahn-Angaben täglich rund 190 000 Besucher und Reisende gezählt. Viele Menschen nutzen auch einfach nur die Geschäfte im Erdgeschoss. "Ein Glück, dass niemand von den Teilen getroffen wurde", sagte der Feuerwehrsprecher.

Nach Informationen des "Tagesspiegels" sollen bei der Sanierung bestimmte Deckenteile nicht ausgetauscht worden sein, weil auch in der Bauzeit der Verkehrsknotenpunkt nicht geschlossen wurde. Darum handele es sich wohl noch um die Stahlbetonkonstruktion aus den 20er und 30er Jahren. Rund 115 Millionen Euro soll die Deutsche Bahn für den Umbau gezahlt haben.

Die Einsatzkräfte sperrten eine etwa 10 mal 50 Meter große Fläche nahe einem Eingang zur Spree-Seite ab. Nach einer ersten Inspektion durch Feuerwehrleute, Sachverständige der Bahn und Statiker gibt es aber offenbar weitere Stellen, an denen Beton abbröckeln könnte. "Wir suchen nach der Ursache", sagte ein Bahn-Sprecher. Ob es an der Deckenkonstruktion lag, blieb unklar.

Ein Gerüst soll den Bereich provisorisch schützen. Der Gang und ein darüber gelegenes Gleis bleibe aus Sicherheitsgründen mindestens bis Samstag gesperrt, sagte der Bahn-Sprecher.

Züge würden auf benachbarte Gleise umgeleitet. Im Regional- und Fernverkehr sei es wegen des Vorfalls höchstens zu Verspätungen von wenigen Minuten gekommen, hieß es. Der S-Bahn-Verkehr sei nicht betroffen.

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