Eine alte Erkenntnis Warum weiße Straßen und Gebäude gegen Hitze in Städten helfen
Bonn · Als Steven Chu, Physik-Nobelpreisträger und US-Energieminister, vor zehn Jahren einen Farbwechsel in den Städten empfahl, war die sommerliche Hitzenot in den Metropolen noch nicht groß genug. Das hat sich geändert.
Es ist schon erstaunlich, wie alt die Erkenntnis ist und wie selten diese als Bremse für den fortschreitenden Klimawandel umgesetzt wird: Helle Farben reflektieren die kurzwellige Sonnenstrahlung zurück ins All, dunkle verwandeln sie in langwellige Wärmestrahlung. In den dunklen Beton- und Asphaltschluchten der Megacitys wird es deshalb an Sommertagen unerträglich heiß – und der Mensch drückt den Startknopf für die Klimaanlage, womit letztlich weitere Hitze erzeugt wird. Doch nicht nur Metropolen werden auf diese Weise zu Hitzeinseln, auch die kleinere deutsche Durchschnittsstadt weist im Hochsommer eine Temperatursteigung von bis zu zehn Grad Celsius zum Umland auf.