Eine alte Erkenntnis Warum weiße Straßen und Gebäude gegen Hitze in Städten helfen

Bonn · Als Steven Chu, Physik-Nobelpreisträger und US-Energieminister, vor zehn Jahren einen Farbwechsel in den Städten empfahl, war die sommerliche Hitzenot in den Metropolen noch nicht groß genug. Das hat sich geändert.

 Die im Sommer von der globalen Erwärmung hochgetriebenen Temperaturen erhalten in Städten durch die falsche (dunkle) Farbe  der Bebauung einen weiteren Push, etwa am Times Square in New York. Dagegen kommen die Bewohner des seit Urzeiten  weißgekalkten Dorfes Oia auf der Kykladen-Insel Santorin ohne Klimaanlagen aus.

Die im Sommer von der globalen Erwärmung hochgetriebenen Temperaturen erhalten in Städten durch die falsche (dunkle) Farbe der Bebauung einen weiteren Push, etwa am Times Square in New York. Dagegen kommen die Bewohner des seit Urzeiten weißgekalkten Dorfes Oia auf der Kykladen-Insel Santorin ohne Klimaanlagen aus.

Foto: dpa-tmn/Philipp Laage

Es ist schon erstaunlich, wie alt die Erkenntnis ist und wie selten diese als Bremse für den fortschreitenden Klimawandel umgesetzt wird: Helle Farben reflektieren die kurzwellige Sonnenstrahlung zurück ins All, dunkle verwandeln sie in langwellige Wärmestrahlung. In den dunklen Beton- und Asphaltschluchten der Megacitys wird es deshalb an Sommertagen unerträglich heiß – und der Mensch drückt den Startknopf für die Klimaanlage, womit letztlich weitere Hitze erzeugt wird. Doch nicht nur Metropolen werden auf diese Weise zu Hitzeinseln, auch die kleinere deutsche Durchschnittsstadt weist im Hochsommer eine Temperatursteigung von bis zu zehn Grad Celsius zum Umland auf.