Sintflutartige Regenfälle Hunderte Tote nach Erdrutsch in Sierra Leone

Freetown · Sintflutartige Regenfälle lösen nahe der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Sierra Leone einen verheerenden Erdrutsch und Überschwemmungen aus. Viele Menschen haben keine Chance und werden vom Schlamm verschüttet.

 Eine überflutete Straße in Freetown. Überschwemmungen haben im westafrikanischen Staat Sierra Leone eine Schlammlawine ausgelöst.

Eine überflutete Straße in Freetown. Überschwemmungen haben im westafrikanischen Staat Sierra Leone eine Schlammlawine ausgelöst.

Foto: dpa

Überschwemmungen haben im westafrikanischen Staat Sierra Leone eine Schlammlawine ausgelöst, der nach Schätzungen bis zu 200 Menschen zum Opfer gefallen sein könnten.

„Wir schätzen, dass es zwischen 100 und 200 Menschen gestorben sind – die genaue Opferzahl ist noch unbestätigt“, sagte der örtliche Rotkreuz-Sprecher Abu Bakar Tarrawellie Deutschen Presse-Agentur am Montag. Rettungskräfte seien weiterhin dabei, die Opfer zu bergen und Verschüttete in einem Wettlauf gegen die Zeit aus den Geröllmassen zu befreien.

Das Unglück ereignete sich nach Medienberichten nahe der Hauptstadt Freetown, als nach heftigen Regenfällen ein Teil eines Hügels abbrach. Die Zeitung „Sierra Leone Telegraph“ zeigte Fotos, auf denen ein Hausbewohner bis zum Hals im Wasser steht.

Zahlreiche Straßen der Hauptstadt sind überflutet, was die Bergungsarbeiten zusätzlich erschwert. Im Leichenkeller des größten Krankenhauses der Hauptstadt, dem Connaught-Hospital, lagen demnach rund 200 Leichen. Bei einem Großteil der Opfer soll es sich um Kinder handeln.

Die Hauptstadt des ehemaligen Bürgerkriegslands Sierra Leone mit ihren etwa einer Million Einwohnern liegt auf einer Halbinsel neben einer Flussmündung. Die Stadt, die aufgrund ihrer hohen Niederschläge als einer der feuchtesten Orte der Welt gilt, verfügt zudem nur über ein ungenügendes Infrastruktursystem. Viele Straßen sind nicht asphaltiert, so dass sie sich bei Regen in Schlammwege verwandeln. Die Regenzeit beginnt dort im Mai und endet im November.

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