Tatort Bremen: "Wer Wind erntet, sät Sturm" Im Sumpf von Konkurrenz und Korruption

Windenergie soll eine saubere Sache sein? Daran kommen Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) gelinde Zweifel, als der Tod des Umweltaktivisten Pico Valdez und das Verschwinden seines Freundes Henrik Paulsen sie auf den Plan rufen. Und bald in den Umkreis des Windpark-Betreibers Lars Overbeck (Thomas Heinze) bringen.

 Mit blutiger Nase: Stedefreund (Oliver Mommsen, links) versucht sich bei (von links) Katrin Lorenz (Annika Blendl), Lars Overbeck (Thomas Heinze) und Kilian Hardenhof (Lucas Prisor) als Streitschlichter.

Mit blutiger Nase: Stedefreund (Oliver Mommsen, links) versucht sich bei (von links) Katrin Lorenz (Annika Blendl), Lars Overbeck (Thomas Heinze) und Kilian Hardenhof (Lucas Prisor) als Streitschlichter.

Foto: RB TV/Pressestelle

Die großen Offshore-Anlagen mit ihren 150-Meter-Rotoren seien "gigantische Vogelschredder", erfährt der Zuschauer aus dem Mund Paulsens, der sich zuletzt auf ein Windrad geschlichen hatte. "Hier ist der Strom blutrot", ätzt der Aktivist in einer Videoaufzeichnung. Hat ihn Overbeck deshalb verschwinden lassen? Oder ist der selbst Opfer einer Intrige, die der aalglatte Hedgefondsmanager Milan Berger angezettelt hat? Und wie ist Paulsens ehemalige Partnerin Katrin Lorenz einzuordnen, die in einer Umweltorganisation die Strippen zieht? Und was treibt eigentlich Kilian Hardendorf, der Paulsens Credo lebt: Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle.

Es ist ein komplexes Tatgeschehen, das die Bremer Kommissare da aufzuklären versuchen. Ein Sumpf aus Konkurrenz und Korruption tut sich auf, so vielschichtig, dass die Autoren es im Bemühen um Übersichtlichkeit des sozialpolitischen Themas schon einmal bei holzschnittartigen Dialogen hart am Klischee belassen haben. Das ist diesem "Tatort" vorzuwerfen. Mit Blick auf eine reichhaltige Auswahl an Opfern gibt sich das Team um Regisseur Florian Baxmeyer indes großzügig: Sechs Menschen erfahren des Rätsels Lösung nicht mehr.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr.

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