Glosse "Auch das noch" In den Sand gesetzt

Meinung · Es gibt Erlebnisse, auf die man gern verzichtet. Auch wenn in diesem Fall das In-den-Sand-setzen mitten in den Weiten der Nordsee durchaus als Erfolg zu werten ist.

 Rettung naht: Ein Bundeswehrhubschrauber nimmt die Besatzung des auf Japsand notgelandeten Flugzeugs auf.

Rettung naht: Ein Bundeswehrhubschrauber nimmt die Besatzung des auf Japsand notgelandeten Flugzeugs auf.

Foto: dpa

Etwas in den Sand zu setzen, gilt – abgesehen vielleicht von einem gelungenen Weit- oder Dreisprung – eher selten als Anlass zu Beifallsstürmen. Es sei denn, es handelt sich um ein Flugzeug, das da in den Sand gesetzt wird, und der Sand hat einen Namen und ziemlich viel Meer drum herum. Konkret: Die Sandbank Japsand vor Hallig Hooge hat unfreiwilligen Besuch von einer einmotorigen Sportmaschine aus Höxter erhalten.

An Bord: der 31-jährige Pilot, seine Begleiterin und ein Hund. Kurz nach dem Start von Sylt zickte die Maschine, und der Pilot teilte das vergleichsweise ungerührt noch mit, bevor er sich nach besagtem Landeplatz umsah. Den Weiterflug von dort organisierte die Bundeswehr per Hubschrauber, und den Beifallssturm goss ein Sprecher des Heimatflughafens des 31-Jährigen in Höxter-Holzminden in diesen Satz: „Dem Piloten ist mit der erfolgreichen Notlandung eine fliegerische Meisterleistung gelungen.“ Einfach nur zu fliegen hätte dem Meister sich besser gefallen.

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