Vergewaltigt in den 70er-Jahren Inderin stirbt nach Jahrzehnten im Koma

Neu Delhi · Mehr als 40 Jahre lag eine indische Krankenschwester nach einer Vergewaltigung im Koma - nun ist die Frau gestorben.

Aruna Shanbaug war im Jahr 1973 von einem Putzmann in ihrem Krankenhaus vergewaltigt und dabei so heftig mit einer Kette gewürgt worden, dass sie ins Koma fiel. Am Montag sei die 66-Jährige in Mumbai gestorben, sagte ein Krankenhaussprecher.

Die Autorin Pinky Virani, die eine Biografie über Shanbaug schrieb, hatte vor Gericht versucht, die Behandlung zu stoppen. Eine Debatte über Sterbehilfe begann. Die Krankenschwestern, die Shanbaug pflegten, bekämpften die Petition.

Indiens Supreme Court entschied 2011, die Koma-Patientin solle weiter ernährt werden. In dem wegweisenden Urteil erklärten die Richter allerdings erstmals, dass passive Sterbehilfe in Ausnahmefällen möglich sei.

Der Putzmann hatte Shanbaug im November 1973 während einer Nachtschicht aufgelauert. Mit einer Kette fesselte er die Krankenschwester an ein Bett. Wegen der fehlenden Sauerstoffzufuhr wurde ihr Hirn schwer geschädigt.

Der Angreifer wurde wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren Haft verurteilt. Virani sagte dem indischen Sender NDTV nach dem Tod der Frau: "Ich danke Gott, dass ihr Leiden nun vorbei ist. (...) Sie war wie ein Vogel im Käfig."

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