Binge-Watching im Büro Jeder dritte Nutzer schaut Netflix auf der Arbeit
Bonn · Wer die nächste Folge einer Serie schauen möchte, macht es heute direkt. Die meisten warten nicht einmal mehr auf den Feierabend. Denn laut einer Studie schaut jeder Dritte Netflix-Serien im Büro.
Die Welt von Netflix, Amazon Prime und Co. ist ein Paradies für jeden, der es nicht erwarten kann, zu erfahren, wie es in der aktuell geschauten Serie weitergeht. Durch die Streaming-Angebote können Serien-Junkies ungehindert immer und überall auf die Serienfolgen zugreifen. Das traditionelle Fernsehen mit einem festgelegten Programmschema eines Senders zu festen Uhrzeiten löst sich damit mehr und mehr auf.
Die Möglichkeit zum Download bringt immer mehr Menschen in Versuchung, sich auch außerhalb der eigenen vier Wände dem Binge-Watching hinzugeben. Darunter ist das exzessive Schauen von mehreren Folgen einer TV-Serie am Stück zu verstehen, abfällig wird es auch als Komaglotzen bezeichnet.
In einer Studie des Streaming-Portals Netflix, durchgeführt von Surveymonkey, wurden zwei Wochen lang mehr als 37.000 Menschen verschiedener Nationalitäten befragt. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Frankreich, Indien, Italien, Kanada, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, den Niederlanden, den Philippinen, Polen, Südkorea, Spanien, Schweden, Taiwan, Thailand, der Türkei und den USA.
Netflix-Nutzung auf öffentlichen Toiletten
Ob "House of Cards", "Game of Thrones" oder "The Walking Dead" – wer gerade mitten in einer Serie steckt, kann meist schwer davon ablassen. Deshalb bewegt sich das Binge-Watching auch weit über die eigenen vier Wände hinaus. Menschen starren an der Haltestelle, in der Bahn oder sogar im Büro auf den Bildschirm, um die nächste Folge sofort zu gucken.
Fast 70 Prozent aller Befragten tun dies regelmäßig in der Öffentlichkeit. Zwölf Prozent verorten ihr Binge-Watching ab und zu sogar auf öffentlichen Toiletten. Auch Emotionen leben viele der Befragten offen aus: Die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer hat schon einmal laut losgelacht, jeder Fünfte hat schon einmal Tränen verdrücken müssen. Das trifft laut der Ergebnisse aber hauptsächlich auf die Befragten aus Mexiko, Kolumbien oder Chile zu, weniger auf die Deutschen.
Diese Serien- und Staffelstarts werden heiß erwartet
45 Prozent berichteten, dass ihnen beim Binge-Watching in der Öffentlichkeit schon einmal jemand über die Schulter geschaut und mitgeguckt hat. Bei 27 Prozent haben die Fremden daraufhin eine Unterhaltung über die Sendung begonnen.
Binge-Watching sogar im Büro
In der Umfrage von Netflix offenbarten 37 Prozent aller Befragten, dass sie nicht einmal vor der Bürotüre Halt machen würden. Dies erklärt das Streaming-Portal vor allem dadurch, dass nun auch die Möglichkeit des Downloads besteht, sodass nicht einmal eine Internet-Verbindung vorliegen muss.