Laufstrecken durch San Francisco Jogger malt mit Tracking-App Kunstwerke

San Francisco · Mit Hilfe einer Tracking-App und seiner Kondition erschafft ein Hobbyläufer in San Francisco kleine Kunstwerke. Die Planung erfolgt zuvor jedoch noch analog. Erst auf der Straße wird es digital. Ein neuer Trend, oder ein schöner Einzelläufer?

 Als "Martini-Run" bezeichnet Lenny Maughan diese Strecke durch San Francisco.

Als "Martini-Run" bezeichnet Lenny Maughan diese Strecke durch San Francisco.

Foto: Screenshot Facebook/Lenny Maughan

Wenn der Amerikaner Lenny Maughan die Laufschuhe anzieht und seine Runden durch San Francisco dreht, orientieren sich seine Strecken häufig an bekannten Motiven. Frei nach dem Satz von Karl Valentin: "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit", nutzt Maughan die Funktion einer Tracking-App und mühte sich bisher zu 53 Werken.

Gegenüber der britischen Zeitung "The Guardian" machte der Amerikaner deutlich, dass er nie ein laufender Künstler sein wollte. Während viele Läufer begannen, Penisse zu zeichnen, gab sich Maughan damit nicht zufrieden.

"Aber ich wollte etwas anderes und etwas Originelles machen", sagte er dem Guardian. Als Leinwand dient der Stadtplan von San Francisco. Straßen, Parks, kleine Kurven und Wasserflächen baut der Künstler in seine Motive mit ein und versucht so besonders genau zu sein.

Geplant werden die Motive zunächst mit Stift und Karte. Maughan zeichnet alle Bilder vor und geht dann auf die Straße zum Nachlaufen. Je feiner und größer die Werke sind, umso mehr Strecke muss zurückgelegt werden. Auf bestimmte Motive will sich der Läufer nicht festlegen. So ist es an einem Tag ein einfaches Puzzleteil, an einem anderen das Raumschiff Enterprise.

Bilder mit lokalen Bezug seien ebenfalls eher zufällig, sagt er. So lief Maughan zum Beispiel den Umriss des Staates Kalifornien, oder einen Feuerwehrhelm mit Axt als Hommage an die Ersthelfer bei den Waldbränden.

Seine kindliche Leidenschaft für "Etch A Sketch" hilft dem Hobbyläufer bei seinen Planungen. Bei dieser Variante der Zaubertafel aus den 70ern, kann der Zeichenstift nicht abgesetzt werden und es gibt keine Unterbrechungen bei der Linienführung - ähnlich wie in den meisten modernen Tracking-Apps.

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