Große Anteilnahme Koblenzer können sich von enthaupteten Obdachlosen verabschieden

Koblenz · Sechs Wochen nach der Enthauptung eines Obdachlosen in Koblenz kann sich die Bevölkerung von dem geköpften Obdachlosen verabschieden.

Wegen der großen Anteilnahme habe seine Familie beschlossen, Gerd Michael Straten am 4. Mai in der Halle des Stadtteil-Friedhofs von Koblenz-Lützel aufbahren zu lassen, teilte die Polizei am Freitag mit. „Zwischen 14 Uhr und 18 Uhr besteht dort die Möglichkeit Abschied zu nehmen. Ein Kondolenzbuch ist ebenfalls ausgelegt“, hieß es weiter.

Die Leiche sei nach intensiven kriminaltechnischen Untersuchungen erst vor wenigen Tagen freigegeben worden. Die Bestattung sei auf Wunsch der Familie zum Schutz ihrer Privatsphäre zu einem späteren Zeitpunkt unter Ausschluss der Öffentlichkeit geplant.

Straten war am 23. März tot auf dem Koblenzer Hauptfriedhof gefunden worden. Dort hatte er gelebt. Polizeisprecher Friedhelm Georg sagte am Freitag, es gebe trotz rund 700 Hinweisen weiterhin keine heiße Spur. Mit Blick auf die eingesetzte etwa 30-köpfige Sonderkommission sagte Georg: „Das ist eine Sisyphosarbeit.“

Straten hatte den Ermittlern zufolge in Koblenz mit Kunst gehandelt, Ende der 1990er Jahre aber sein Geschäft schließen müssen. Die Fahnder beschrieben ihn als zurückhaltend, freundlich und gebildet. Der 59-Jährige soll kaum oder keinen Alkohol getrunken und auch keine Drogen genommen haben.

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