Pussy Riot Kosaken greifen Aktivistinnen in Sotschi an

Sotschi · Neue Gewalt gegen die Protestgruppe Pussy Riot: In der russischen Olympiastadt Sotschi sind Kosaken mit Knüppel und Peitsche auf die Aktivistinnen losgegangen.

Die mit Strickmasken getarnten Frauen veröffentlichten am Mittwoch Fotos von dem Angriff. Sie seien geschlagen und mit Pfefferspray besprüht worden, teilten die Mitglieder der radikalen Künstlergruppe Art Wojna bei Twitter mit. Die uniformierten Kosaken sehen sich selbst als Hilfspolizisten.

Der Gouverneur von Krasnodar, Alexander Tkatschjow, sagte der Agentur Interfax zufolge, dass in der Olympiaregion die Ansichten der Kremlgegnerinnen nicht geteilt würden. Trotzdem dürfe es keine Gewalt gegen die Frauen geben, mahnte er.

Die Wortführerinnen von Pussy Riot, Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa, waren am Dienstag von der Polizei abgeführt und nach eigener Darstellung von Uniformierten misshandelt worden. Nach einer Vernehmung wurden die Frauen freigelassen. Das Innenministerium in Moskau hatte mitgeteilt, dass gegen die Frauen nichts vorliege.

Tolokonnikowa und Aljochina waren am 23. Dezember im Zuge einer Amnestie vorzeitig aus dem Straflager entlassen worden. Ein Gericht hatte sie nach einem gegen Präsident Wladimir Putin gerichteten Protest in einer Kirche zu zwei Jahren Straflager verurteilt.