Ausstellung Künstlerin zeigt Pornostar Stormy Daniels als Jungfrau Maria

New York · Was haben Pornostars mit der Jungfrau Maria zu tun? Die Künstlerin Nika Nesgoda erkennt da viele Parallelen.

 Nika Nesgoda inszenierte Stormy Daniels als Jungfrau Maria.

Nika Nesgoda inszenierte Stormy Daniels als Jungfrau Maria.

Foto: Nika Nesgoda, 2002

Stormy Daniels ist vor allem wegen ihrer angeblichen Affäre mit US-Präsident Donald Trump bekannt - dieser Tage ist die frühere Pornodarstellerin aber auch in einer Fotoserie als Jungfrau Maria zu sehen.

"Virgin" heißt die Reihe, die Künstlerin Nika Nesgoda bereits im Jahr 2002 anfertigte und die sie nun erstmals öffentlich zeigt. Daniels, die bürgerlich Stephanie Clifford heißt und damals noch unter dem Namen Stormy Weathers Pornos drehte, stand gemeinsam mit anderen Pornodarstellerinnen Modell.

Die Fotos sind angelehnt an religiöse Malereien aus dem 17. Jahrhundert und noch früheren Epochen. In einem Foto ist Clifford als Jungfrau Maria mit blauem Schleier vor goldenem Hintergrund zu sehen - eine Szene, die angelehnt ist an eine berühmte Altartafel der Verkündigung, die die Maler Simone Martini und Lippo Memmi 1333 für die Kapelle des Doms im italienischen Siena fertigten. Auch den Stil alter Meister wie Caravaggio, Rubens, Botticelli und Goya greift Nesgoda auf.

"Pornostars sind wie die Jungfrau Maria Ikonen", erklärt Nesgoda. "Sie sind eine kulturelle Kraft, werden aber selten als echte Menschen wahrgenommen." Beide seien "unantastbar und missverstanden" und hätten eine enorme Gefolgschaft. "Virgin" beleuchtet das Leben Marias von der Empfängnis bis zum Tod und ihrem Aufstieg in den Himmel. Nesgoda will mit ihrer Arbeit historische Konzepte von Berühmtheit, Klasse, Identität und Göttlichkeit hinterfragen.

Clifford behauptet, 2006 Sex mit Trump gehabt zu haben - kurz nachdem dessen Frau Melania den gemeinsamen Sohn Barron zur Welt brachte. Trump bestreitet die Affäre. Dessen Ex-Anwalt Michael Cohen hatte zuletzt vor Gericht erklärt, im Jahr 2016 an Clifford und eine weitere Frau Schweigegeldzahlungen veranlasst zu haben.

Die Ausstellung ist noch bis diesen Mittwoch im Ort Southampton auf Long Island zu sehen, der etwa zwei Autostunden von New York liegt.

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