Ältester Mann der Welt verstorben Langes Leben, kurzer Ruhm

Es war eine kurze Zeit des Ruhms. Sakari Momoi (Foto) hatte ihn geerbt. Von Alters wegen. Erst im vergangenen Jahr war Sakari Momoi zum offiziell ältesten Mann der Welt aufgestiegen. Nun ist der Japaner, 112 Jahre alt, in Tokio in einem Krankenhaus gestorben.

Ältester Mann der Welt verstorben: Langes Leben, kurzer Ruhm
Foto: Kyodo News

Nierenversagen, teilte ein Behördensprecher mit. Sakari Momoi wäre gern noch ein Jahr älter geworden. Das hatte er verraten, als eine Mitarbeiterin des Guinness Buches der Rekorde ihm die Urkunde übereichte. Mehr wird die Welt über Momois an Erfahrungen vermutlich reiches Leben nicht erfahren.

Weil es Guinness um Zahlen geht und sich hier zwangsläufig Rekord an Rekord reiht. Denn sehr, sehr alte Menschen haben natürlicherweise eine überschaubare weitere Lebenserwartung. Was dazu führt, dass sich verlässlich Rekordinhaber verabschieden und neue inthronisieren lassen. Das ist natürlich purer Zynismus. Denn die Rekordesammler tun dies selbstverständlich nur, um die Welt zu unterhalten.

Der neue Titelträger ist übrigens, wen es interessiert, wiederum ein Japaner. Dort leben besonders viele Menschen, die über 100 Jahre alt sind: mehr als 59 000. Yasurato Koide ist ebenfalls 112 Jahre alt. Und eine älteste Frau der Welt gibt es natürlich auch: Susannah Mushatt Jones. Eine US-Amerikanerin aus New York, 116 Jahre alt.

Vielleicht aber lebt ja irgendwo auf dieser Welt, womöglich in einem einsamen Bergdorf im Himalaya oder in den Anden, ein noch älterer Mensch, dem die Guinness-Fahnder bislang nicht auf die Schliche gekommen sind. Jemand, dem Rekorde völlig schnuppe sind, weil ein Leben auch ohne eine Urkunde und eine Randnotiz in einem Sammelsurium überwiegend sinnfreier Höchstleistungen erfüllt sein kann.

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